Jesus und der Sabbat

Briefe an Andreas

Oft werde ich gefragt: Warum hälst du den Sabbat? Meine Antwort ist ganz einfach: Ich halte den Sabbat, weil ich Jesus liebe. Er ist mein Herr und mein Erlöser, mein Freund und Vorbild. Jesus sagte:

„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh. 14,15, vgl. V.21.23.24 und 1. Joh. 2,3-6)

Ihm aus Liebe und Dankbarkeit zu gehorchen lässt meine Beziehung zu ihm inniger werden.

Jesus Christus ist das Zentrum des biblisch-christlichen Glaubens. ER lebt, ER regiert und ER kommt bald wieder. Er ist Schöpfer, Führer, König, Erlöser, Meister, Freund, Arzt, Hoherpriester, Gott und Herr. Unser gesammter Glaube steht oder fällt mit IHM.

Erstaunlicherweise sind alle Seiten des Lebens und Dienstes Jesu eng mit dem Sabbat verwoben. Bitte gestatte mir, Deine Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Jesus und dem Sabbat zu lenken.


Wer ist der Erfinder und Stifter des Sabbats?

Das Neue Testament zeigt an sieben Stellen, dass Jesus Christus, der Schöpfer ist. (Joh. 1,1-3 + 14; Hebr. 1,1.2) In Kol. 1,15.16 steht:

„Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“

Welche Beziehung besteht zwischen Jesus als Schöpfer und dem Sabbat?

Die Antwort gibt uns 1. Mose 2,2.3:

„Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“


Jesus Christus, der göttliche Schöpfer, hat den Sabbat eingesetzt.

Darauf weist Ps. 111,4 hin:

„Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr.“

Der Sabbat ist keine menschliche Erfindung, sondern ein Gedanke unseres Schöpfers und Erlösers Jesus Christus. Daher konnte Jesus den Juden erklären, dass er der Herr des Sabbats ist (Mark. 2,27.28). Nach sechs Schöpfungstagen wurde am siebten Tag die Schöpfung gefeiert. Die Erschaffung der Welt wurde durch den Sabbat vollendet.

Man kann den Sabbat weder aus der Astronomie noch aus der Ethik erklären. Der einzige Grund für den Sabbat und das Vorhandensein der Sieben-Tage-Woche ist die Einrichtung durch den Schöpfer. Ohne ihn würde es keinen Sabbat geben. Da der Sabbat der Gedenktag der durch Christus vollbrachten Schöpfung ist, ist er somit ein Zeichen der Liebe und Macht Christi für alle Menschen.

Der Apostel Johannes weist darauf hin, dass Gott einen bestimmten Tag beansprucht. Er sagt nach Offenbarung 1,10:

„Der Geist kam über mich an des Herrn Tag ...“

Auf welchen Tag bezieht sich Johannes? Der einzige Tag, der in der Bibel als Gottes Tag bezeichnet wird, ist der Sabbat. So steht es in den Zehn Geboten:

„Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.“ (2. Mose 20,10).

Durch den Propheten Jesaja spricht Gott vom Sabbat als „meinem heiligen Tag“. (Jes. 58,13)


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Wer war der Führer des Volkes Gottes während der Wüstenwanderung?

Der Apostel Paulus erklärt in 1. Kor. 10,4, dass es Christus war. Er sagt:

„Der geistliche Fels, der mitfolgte, war Christus.“

Christus führte Gottes Volk in der Wolken- und Feuersäule aus Ägypten durch die Wüste nach Kanaan. Welche Beziehung besteht zwischen Jesus Christus dem Führer des Volkes Gottes und dem Sabbat?

In der Wüste wächst fast nichts. Daher versorgte Christus das Volk fast 40 Jahre täglich mit Manna. In 2. Mose 16 wird darüber ausführlich berichtet. Das Manna musste jeden Tag verbraucht werden. Was nicht gegessen wurde, verdarb bis zum nächsten Morgen. Am sechsten Tag mussten sie jedoch die doppelte Menge sammeln, weil am Sabbat kein Manna gegeben wurde. Doch vom Freitag auf den Sabbat verdarb das gesammelte Manna nicht. Diese Begebenheit zeigt, dass Christus durch das Manna vierzig Jahre den Sabbat mit ihnen eingeübt hat.

Warum ging der Sohn Gottes so vor? Lesen wir seine Begründung in Vers 4:

„Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich’s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.“

Der Sohn Gottes prüfte sein Volk durch die Heiligung des Sabbats, ob sie sein Gesetz halten d.h. ob sie ihm vertrauen und gehorchen. V. 27.28 sagt:

„Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, um zu sammeln, und fanden nichts. Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?“

Jesus Christus fragte nicht, wie lange weigert ihr euch den Sabbat zu halten? Er prüfte ihre gesamte Beziehung zu ihm, ob sie ihm vertrauen und gehorchen, daran, ob sie seinen Sabbat heiligen.


Wer ist der Gesetzgeber, der den Sabbat in den Zehn Geboten verordnet hat?

Wer schrieb die Gebote mit eigenem Finger auf Steintafeln? Nach 1. Kor. 10,4 war es Christus, der in der Wolken- und Feuersäule Gottes Volk begleitete. Er führte es auch aus Ägypten (vgl. 2. Mose 20,2 und Judas 4b,5). Das bedeutet, der Sohn Gottes ist der göttliche Gesetzgeber. Er selbst schrieb die Zehn Gebote auf Steintafeln und händigte sie Mose aus.

Das Schreibmaterial – Stein – deutet auf Dauerhaftigkeit. Man schreibt nicht auf Stein, in der Absicht es später zu ändern. Daher sagt Christus von diesem Gesetz:

„Bis dass Himmel und Erde vergehe, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz.“ (Matth. 5,18)

Dieses Gesetz wird die Grundlage des Weltgerichts sein. Jakobus nennt die Zehn Gebote „das königliche Gesetz“, „das Gesetz der Freiheit.“ (Jak. 2,8.12)

Christus, der göttliche Gesetzgeber, sagt:

„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh. 14,15)

Mit dieser Aussage meint er nicht nur seine Gebote in den Evangelien, sondern also auch die Zehn Gebote. In den Zehn Geboten wird der Sabbat mit der Schöpfung begründet. Das bedeutet, der Mensch, der den Sabbat hält, anerkennt damit die Souveränität Gottes und das Herrschaftsrecht des Schöpfers.

Jesus nennt den Ruhetag „Sabbat des Herrn, deines Gottes“ (2. Mose 20, 10). Obwohl Jesus erklärt, der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht (Mark. 2,27), bleibt dieser doch Eigentum Gottes. Jesus ist der Herr des Sabbats, nicht wir. Das bedeutet, der Sabbat hat seine Heiligkeit durch die Gegenwart Gottes. Der Sabbat ist ein Geschenk unseres Schöpfers, um unsere Gottesbeziehung zu schützen und zu erhalten. Wer nicht in die Gemeinschaft mit Gott eintritt, hat das Wesentliche des Sabbats verfehlt.


Welche Bedeutung gab Christus dem Sabbat in den Zehn Geboten?

Christus formulierte das Sabbatgebot als umfangreichstes Gebot des Dekalogs (2. Mose 20,8-11). Wir erfahren in diesem Gebot, dass der HERR (Jahwe) der Schöpfer von Himmel und Erde ist. Nur in diesem Gebot ist alles enthalten, was eine rechtsgültige Inkraftsetzung eines Gesetzes verlangt: Name, Amt und Herrschaftsbereich des Gesetzgebers: „Jahwe, Schöpfer von Himmel und Erde“. Dieselben Kennzeichen enthält jede Unterschrift, die ein Gesetz in Kraft treten lässt, z. B. „Christian Wulff, Präsident der Bundesrepublik Deutschland“. Durch das Sabbatgebot sind die Zehn Gebote formal in Kraft gesetzt worden. Der Sabbat ist die Unterschrift Gottes, das Siegel Gottes, unter sein Gesetz.

Ich habe mich gefragt, warum das göttliche Geschenk des Sabbats gleichzeitig ein Gebot ist. Ich habe folgende Antwort gefunden: Gott hat das getan hat, um uns dieses Geschenk zu erhalten. Wir würden mit dem Sabbat sonst machen, was wir wollen. Wir sehen ja, dass es trotz des Gebotes vielfach geschieht.

Wir haben hiermit eine weitere Beziehung zwischen Christus und dem Sabbat festgestellt. Er hat als der göttliche Gesetzgeber das Sabbatgebot in den Zehn Geboten verankert und ihm den Charakter der Unterschrift, des Siegels, gegeben.


Welche Beziehung besteht zwischen Jesus Christus und dem Sabbat in Bezug auf unsere Erlösung?

In 5. Mose 5 werden die Zehn Gebote wiederholt. Das Sabbatgebot wird in den Versen 12-15 inhaltlich mit allen Einzelheiten wiedergegeben. In 2. Mose 20 wird die Sabbatheiligung mit dem Hinweis auf die Schöpfung begründet. In 5. Mose 5 wird die Sabbatheiligung mit der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten begründet (V. 15). Mit dem Hinweis auf den Auszug aus Ägypten ist eine weitere Begründung für die Sabbatheiligung gegeben. Das zeigt, der Sabbat hat eine umfassendere Bedeutung als nur Gedenktag der Schöpfung zu sein.

In der Bibel ist Ägypten das Dienst- oder Sklavenhaus, aus dem der Herr sein Volk befreit hat. (2. Mose 20,2 vgl. Offb.11,8) Die Befreiung aus der Sklaverei, der Auszug durch das Blut des Lammes (Passa), die Rettung aus der übermächtigen Macht des Feindes und der Aufbruch in das gelobte Land ist ein Sinnbild für die Erlösung aus der Sklaverei der Sünde und des Todes. Das bedeutet, jeder Sabbat erinnert auch an die Erlösung durch Jesus Christus.

Natürlich sind beide Begründungen für den Sabbat wichtig: Wenn Christus nicht der Schöpfer wäre, würde es keine Auferstehung zum ewigen Leben geben. Aber ohne Kreuzigung, ohne die Erlösungstat Jesu, könnten wir auch nicht aus der Sklaverei der Sünde gerettet werden. Der Sabbat verbindet uns mit Christus dem Schöpfer und Erlöser.

Die Beziehung des Sabbats zur Erlösung wird auch noch auf andere Art gezeigt. Der Sabbat ist ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinen Kindern. Gott wollte, dass die Feier des Sabbats sie als seine Anbeter kennzeichnet. Nach 2. Mose 31,13 fordert Gott:

„Haltet meinen Sabbat; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.“

Der Sabbat ist Zeichen, dass der Herr uns heiligt. Das heilige Volk aus 2. Mose 19,5.6 wird in 1. Petrus 2,9 auf die neutestamentliche Gemeinde bezogen. Christus ist uns gemacht zur Heiligung und zur Erlösung.

In Hesekiel 20,20 wird die Heiligung des Sabbats mit den Worten begründet „damit ihr wisst, dass ich der Herr, euer Gott“ bin. Dies ist ein Hinweis auf die Schöpfung. Jesus gab uns den Sabbat zum Zeichen für sein Schöpfungs- und Erlösungswerk.


Welche Bedeutung gab Christus dem Sabbat durch die Propheten?

Gibt es Aussagen der Propheten über den Sabbat? Es gibt deren viele. Sehen wir uns zwei Beispiele an:

Durch den Propheten Jeremia sandte Christus folgende Warnung an sein Volk (Jer. 17,27):

„Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.“

17 Jahre später wurde dieses Wort bittere Wirklichkeit. Laut Jer. 52,12.13 wurden das Haus des Herrn und alle großen Häuser in Jerusalem von den Babyloniern niedergebrannt.

Jesus Christus, der göttliche Auftraggeber der Propheten, betonte den Sabbat. Christus wies durch Jeremia auf die äußeren Umstände hin, am Sabbat sollten sie keine Last tragen, keine Arbeit tun, weil das äußere Ruhen die Voraussetzung für das geistliche Ruhen und Erfrischen am Sabbat ist.

Durch den Propheten Daniel sagte Christus vorher, dass jemand kommen wird, der sich „untersteht“ Gottes Gesetz zu ändern. Das hat mit dem Sabbat zu tun. In Daniel 7,25 wird diese Macht symbolisch als „kleines Horn“ bezeichnet.

„Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.“

Was wurde am Gesetz Gottes geändert? Der Vergleich der Zehn Gebote in der Bibel mit Katechismen zeigt uns:

  • Das Gebot, das die Verehrung von Bildnissen verbietet, wurde aus den Zehn Geboten herausgenommen.
  • Der Sabbat wurde verändert in den Sonntag. Damit wurde die Festzeit in den Zehn Geboten – der Sabbat – verändert.
  • Damit es wieder zehn Gebote sind, wurde das letzte in zwei Gebote geteilt.


Welches Vorbild gab Jesus bezüglich des Sabbats in seinem Erdenleben?

Der Apostel Petrus sagt (1. Petr. 2,21), Christus hat ein Vorbild gelassen, „dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen“. Der Apostel Johannes betont (1. Joh. 2,6):

„Wer da sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt ist.“ Jesu Erdenleben soll für uns ein Vorbild sein. Welches Vorbild gab Jesus als Mensch bezüglich des Sabbats?

Jesus besuchte den Gottesdienst am Sabbat und beteiligte sich aktiv daran:

„Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war, und ging in die Synagoge nach seiner Gewohnheit am Sabbattage und stand auf und wollte lesen.“ (Luk. 4,16)

Jesus ging am Sabbat mit seinen Jüngern durch die Natur:

„Zu der Zeit ging Jesus durch ein Kornfeld am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig, fingen an, Ähren auszuraufen, und aßen.“ (Matth. 12,1)

Jesus tat am Sabbat Gutes:

„Darum darf man wohl am Sabbat Gutes tun.“ (Matth. 12,10-13, V. 12b)

Krankenbesuche und Gastfreundschaft am Sabbat haben einen hohen Stellenwert:

„Und sie gingen alsbald aus der Synagoge in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes. Und die Schwiegermutter Simons lag und hatte das Fieber.“ (Mark. 1,21-29, bes. 29.30) Jesus heilte sie.

Jesus, der göttliche Gesetzgeber, heiligte den Sabbat als Mensch auf Erden:

Er hielt sich dabei nicht an die Menschensatzungen der Juden. Als „Herr des Sabbats“ (Mark. 2, 28 EB) gibt Jesus Richtlinien, die zeigen, wie wir den Segen erfahren, den er uns speziell an diesem Tag schenken will. Der Sabbat ist ein gesegneter Tag, ein heiliger Tag und ein Ruhetag.

Jesus „segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken.“ (1. Mose 2,3)

Der Sabbat, der Tag Jesu Christi, der christliche Sabbat, ist eine Freude für alle, die in Christus sind. Wir sollen ihn eine „Lust“ heißen – siehe Jes. 58,13.


Was haben die Jünger von ihrem Meister und Freund über den Sabbat gelernt?

Jesus sagte zu seinen Jüngern, er sei ihr Meister (Joh. 13,13) und sie seine Freunde.

„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ (Joh. 15,14)

Was lernten sie bezüglich des Sabbats von Jesus? In Lukas 23, 54 bis 24,1 wird berichtet:

„Und es war Rüsttag (unser heutiger Freitag), und der Sabbat (Samstag) brach an. (Der Sabbat beginnt nach biblischer Zeitrechnung beim Sonnenuntergang: 1. Mose 1,5; 3. Mose 23,32; Neh. 13,19; Luk. 4,31.40).

„Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt ward. Sie kehrten aber um und bereiteten Spezerei und Salben. Und den Sabbat über waren sie still nach dem Gesetz. Aber am ersten Tage der Woche (Sonntag) sehr früh kamen sie zum Grabe und trugen die Spezerei, die sie bereitet hatten.“

Die Jünger hatten von ihrem Meister und Freund gelernt. Sie heiligten den Sabbat selbst unter der drängenden Notwendigkeit, den Leichnam Jesu für das Begräbnis vorzubereiten. Nach dem Ausklang des Sabbats gingen sie an die Arbeit und kamen mit den Spezereien früh am ersten Tag der Woche zum Grab.


Sabbat und Auferstehung

„Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche“ (Mark. 16,9)

Die Auferstehung Jesu von den Toten ist ein großartiges Ereignis. Ohne sie wäre unser Glaube umsonst. (1. Kor. 15,17.18) Sollte man daher den Auferstehungstag feiern?

Der Sabbat ist in den 10 Geboten der Gedenktag für die durch Christus vollbrachte Schöpfung (2. Mose 20,11). Er ist auch Gedenktag für die Befreiung des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten (siehe 5. Mose, 15), die unter der Führung des Sohnes Gottes durchgeführt wurde. Der Sabbat ist der Gedenktag für alle Machttaten des Sohnes Gottes in Schöpfung und Erlösung.

Was Jesus Christus am Kreuz für uns getan hat und in der Auferstehung vollendete, gehört zusammen. Der Kreuzestod ohne Auferstehung könnte uns nicht helfen. Und die Auferstehung ohne Kreuzesopfer ebenfalls nicht. Beides gehört untrennbar zusammen. Und der Gedenktag für beides ist der Sabbat.


Welchen Rat gab Jesus für die Sabbat­heiligung in Krisenzeiten?

„Bittet Gott, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst.“ Matth. 24,20

Ob sich die Christen 66 n. Chr. bei der Belagerung Jerusalems durch die Römer an Jesu Worte erinnert haben? Mit Sicherheit! Wie hat der Herr ihr Gebet erhört? Die Flucht der Christen erfolgte (nach unserem Kalender) am 19. Okt. 66, also gerade vor Einbruch der Regenzeit. Wenn man schon fliehen muss, dann war dies von der Jahreszeit her gesehen eine günstige Zeit.

Wie ging der andere Teil der Bitte in Erfüllung, nicht am Sabbat fliehen zu müssen? Die Römer zogen sich am Donnerstag, 16. Okt. 66, von Jerusalem zurück. Jesus hatte die sofortige Flucht äußerst dringlich gemacht. Warum flüchteten sie nicht auf der Stelle?

Der Freitag war zur Flucht zu kurz, da der Beginn des Sabbats etwa um 18 Uhr war. Sie sollten ja nach Jesu Weisung in die Berge fliehen d. h. ins Ostjordan Gebiet. Der Weg dorthin war zu weit bis zum Anfang des Sabbats. Am Sabbat flüchteten sie nicht, sondern heiligten diesen Tag nach Christi Gebot. Sie flüchteten am Sonntag, dem 19. Oktober in die kleine Stadt Pella im Ostjordanland.

Dies zeigt, dass der Gemeinde in Jerusalem 35 Jahre nach dem Tod Jesu von einer Verlegung des Sabbats auf den ersten Tag der Woche zu Ehren seiner Auferstehung nichts bekannt war.


Das „Lamm Gottes“ und der Sabbat

Als Jesus von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wurde, offenbarte Johannes durch den Geist Gottes wer Jesus ist:

„Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“

Im Buch der Offenbarung, das den Namen „Offenbarung Jesu Christi“ (Offb. 1,1) hat, wird von den Erlösten gesagt:

„Diese … folgen dem Lamme nach, wo es hingeht.“ (Offb. 14,4)

In den darauf folgenden Versen finden wir die letzte Botschaft Gottes an die Menschen.

Der erste Engel ruft auf zur Anbetung des Schöpfers (Offb. 14,7). Die Anbetung des Schöpfers ist eng mit dem Sabbat verbunden. Im selben Kapitel (V. 9 + 11) spricht es von denen, die „das Tier“ anbeten. Es wird dort dringend davor gewarnt, das „Malzeichen des Tieres“ anzunehmen; die es annehmen gehen verloren. Das Malzeichen, scheint ein Gegenzeichen zum Sabbat zu sein. Von den Erretteten sagt V. 12, dass sie „die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus haben.“

Offenbarung 12 spricht von denen, die den Verkläger überwunden haben „durch des Lammes Blut“ (V. 11). Auch sie kennzeichnet, dass sie „Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben“. (V. 17)

Ganz offensichtlich legt das Lamm Gottes wert auf die Anbetung Gottes, das Halten der Gebote Gottes und damit auch auf „den Sabbat des Herrn“.


Der wiederkommende Herr und der Sabbat

Jesus hat nach Joh. 14,3 verheißen:

„Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen.“

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang Offenbarung Kap. 14. In diesem Kapitel steht die letzte Botschaft Gottes an die Menschen vor Jesu Wiederkunft. In Vers 14 wird Jesus Christus als der kommende König gezeigt, der zur Ernte kommt. In Vers 12 werden die auf ihn Wartenden wie folgt gekennzeichnet:

„Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus.“

In Vers 7 wird mit den Worten „betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen“ auf das Sabbatgebot Bezug genommen. Das zeigt, für Jesus hat der Sabbat auch in der Zeit vor seiner Wiederkunft eine besondere Bedeutung.


Welchen Maßstab wird Jesus Christus, der Richter, im Weltgericht benutzen?

In Jak. 4,12 wir gesagt:

„Einer ist Gesetzgeber und Richter.“

Der Name wird dort nicht genannt. Wir erfahren nur, der Gesetzgeber und Richter ist ein und dieselbe Person. In Offb. 19,11-13 wird der, der richtet, das „Wort Gottes“ genannt. Das ist eine Bezeichnung für Jesus. In Joh. 5,22 steht, der Vater hat alles Gericht dem Sohn übergeben. Nach welchem Gesetz wird er richten?

In Prediger 12,13.14 steht, dass „seine Gebote“ die Grundlage sind. In Jakobus 2,8-13 wird gezeigt, dass es um die Zehn Gebote geht. Der Sabbat ist ein Teil der Zehn Gebote.

Jesus beschließt die Bergpredigt mit einem unmissverständlichen Wort, das wir uns alle sehr zu Herzen nehmen wollen. Er sagt in Matth. 7,21:

„Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“

In Psalm 89,35 sagt der Herr:

„Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist.“


Was werden die Erlösten am Sabbat auf der neuen Erde tun?

Die Bibel gibt uns darauf eine klare Antwort in Jesaja 66,23:

„Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr.“

Die Erlösten werden ihren Schöpfer und Erlöser auch auf der neuen Erde jeden Sabbat anbeten. Der Kern wahrer Anbetung hier und auf der neuen Erde ist Herzensgehorsam. Darum bitten wir täglich unserem Herrn „...mit einem willigen Geist rüste mich aus.“ (Psalm 51,14)

Die Heiligung des Sabbats auf der neuen Erde bezeugt, dass er der Gedenktag der vollendeten Erlösung und der Neuschöpfung des Menschen und der Erde ist.


Warum ich den Sabbat halte

Jesus Christus hat uns den Sabbat geschenkt. Ihm war der Sabbat so wichtig, dass er ihn 40 Jahre durch das Mannawunder mit dem Volk Gottes einübte. Jesus hat den Sabbat in seinem göttlichen Grundgesetz der Zehn Gebote geboten.

Er hat auch mich durch sein Blut erlöst und mich aus der Knechtschaft der Sünde geführt. Wenn er den Sabbat als Bundeszeichen für seine Kinder erwählt hat, dann will auch ich gern dieses Zeichen tragen. Jesus ist mir durch sein Erdenleben das Vorbild, dem ich durch die Kraft des heiligen Geistes nacheifern will. Ich möchte durch Gottes Gnade zu denen gehören, die dem Lamm nachfolgen, wo es hingeht; die Gott Sabbat für Sabbat auf der neuen Erde anbeten.

Ich will zu denen zählen, zu denen Jesus sagen wird:

„Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.“ Matth. 25,34

Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Niemand wird durch Sabbatheiligung gerettet. Wir werden gerettet durch die Gnade Gottes und unseren Glauben an Jesus Christus ohne jeglichen Verdienst. Der Gehorsam ist eine rechtschaffene Frucht des Glaubens und eine Folge unserer Liebe zu Jesus.

Wer aber durch Gottes Wort den Sabbat als Tag des Herrn erkannt hat und ihn nicht heiligt, zeigt, dass er Jesus Christus nicht in allem folgen will. Wenn er dabei bleibt, gehört er zu den Menschen, die Jesus am Ende der Bergpredigt mit dem Wort kennzeichnet „Ich habe euch nie gekannt. weichet von mir, ihr Übeltäter.“ (Matth. 7,23)

Wichtig ist die tägliche Gemeinschaft mit Jesus im Gebet und Bibelstudium und in der wöchentlichen Sabbatruhe. Dadurch wächst die Beziehung zu unserem Herrn und das Vertrauen in sein Wort. Wer so lebt wird mit dem Psalmisten vor Gott bekennen „Ich habe Freude an deinen Geboten, sie sind mir sehr lieb.“ (Psalm 119,47)

Möchtest Du auch bei denen sein, die jeden Sabbat auf der neuen Erde mit unserem himmlischen Vater und unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus Gottesdienst feiern und ihn anbeten?

Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen

Helmut
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