Daniel 11 ist der Beginn der detaillierten Vorhersage, die mit dem persischen Reich beginnt und in
Daniel 12 mit der Wiederkunft Jesu endet. Die Einleitung dieser Vorhersage beginnt in Daniel 10.
Daniel 11,2
Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, der vierte aber wird größeren Reichtum haben als alle andern. Und wenn er in seinem Reichtum am mächtigsten ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten.
Bei diesen drei Königen handelt es sich höchstwahrscheinlich um Kambyses, Bardiya und Darius I. Hystaspes.
Zu der Zeit, als Daniel diese Prophezeiung erhielt, herrschte Kyrus in Medo-Persien. Kambyses war der Sohn von Kyrus. Deshalb kann man ihn als ersten König zählen. Kurz bevor Kambyses nach Ägypten aufbrach, ermordete er seinen Bruder Smerdes. Bardiya gab sich fälschlicherweise als Smerdes aus und bestieg dadurch den Thron. Doch Smerdes wurde durch einen Putsch-Versuch von Darius I. Hystaspes als König abgelöst.
Vom vierten König heißt es, dass dieser seine Hand nach Griechenland ausstrecken und großen Reichtum haben wird. Dies trifft auf Xerxes (2.Perserkönig nach Darius) zu. Xerxes fiel 480 v. Chr. in Griechenland ein.
Daniel 11,3
Danach wird ein mächtiger König aufstehen und mit großer Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Aber wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und in die vier Winde des Himmels zerteilt werden; nicht auf seine Nachkommen...denn sein Reich wird zerteilt und Fremden zuteil werden..
In Vers 2 sind wir in der Geschichte bei Griechenland angelangt. Daher können wir daraus schließen, dass der mächtige König der griechische König Alexander der Große istr
Wie in Daniel 8,8, wird auch hier beschrieben, wie sein Reich zerbrechen wird. Nicht seine Nachkommen, sondern Fremden soll sein Reich zuteil werden. Alexander der Große hinterließ zwar einen Sohn, dieser erbte aber keinen Teil von seinem Reich.
Alexanders Reich fiel an seine Generäle, die einander zwei Jahrzehnte lang erbittert bekämpften. Bis zum Jahr 301 v.Chr. gingen aus dem politischen Chaos nach Alexanders Tod 4 Königreiche hervor:
Bild 1: Alexander der Große
Daniel 11,5
Und der König des Südens wird mächtig werden; aber gegen ihn wird einer seiner Fürsten noch mächtiger werden...Nach einigen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden. Und die Tochter des Königs des Südens wird kommen zum König des Nordens. Aber sie wird keinen Erfolg haben, und auch ihr Nachkomme wird nicht bleiben, sondern sie wird preisgegeben werden samt denen, die sie gebracht, und mit dem, der sie erzeugt hat, und mit dem, der sie zur Frau genommen hat...
Aus Sicht der in Palestina lebenden Juden (Daniel wollte ja wissen, was mit seinem Volk geschehen würde) gab es zwei entscheidende Reiche: Syrien im Norden und Ägypten im Süden. Daraus ergibt sich, dass der König des Südens Ptolemäus I. Soter war. Sein Oberbefehlshaber, Seleukus I. Nicator wurde noch mächtiger als er.
250 v. Chr. bildeten Ptolemäus II. Philadelphos (König des Südens) und Antiochus II. Theos (König des Nordens) eine Allianz. Benerike, die Tochter von Ptolemäus II., heiratete damals Antiochus II.
Nach dem Tod von Ptolemäus II. (der sie erzeugt hatte) wurde dieses Abkommen aufgehoben. Laodike, die frühere Frau von Antiochus brachte ihn (der sie zur Frau genommen hat), Berenike (sie wird keinen Erfolg haben) und deren Sohn (auch ihr Nachkommen wird nicht bleiben) um.
Empfehlung
Daniel 11,7
(Zu der Zeit) wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Königs des Nordens ziehen .. und wird an ihnen seine Macht zeigen. Auch wird er ihre Götter samt den Bildern .. wegführen nach Ägypten und einige Jahre von dem König des Nordens ablassen.
Um den Tod Benerikes zu rächen, zog Ptolemäus III. Evergetes (einer aus ihrem Stamm) gegen den König des Nordens und eroberte Syrische Hauptstädte. Er gab das Gebiet dann zurück und zog nach Ägypten. Dabei raubte er selbst Gotteshäuser aus.
Damit bekam der Kampf eine religiöse Wendung. Diese symbolische Handlung sollte nämlich zeigen, dass die Götter Ägyptens stärker als die Götter Syriens waren.
Daniel 11,9
Aber der wird eindringen in das Reich des Königs des Südens, jedoch dann wieder in sein Land zurückkehren ...
Seleukus II. (König des Nordens) griff Ägypten an um seine schmachvolle Niederlage zu rächen. Doch er scheiterte bei diesem Versuch.
Daniel 11,10
Aber seine Söhne werden Krieg führen und große Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut heranbrausen und wiederum Krieg führen bis vor seine Festung ...
Die Söhne von Seleukus II. hießen Seleukus III. Ceraunos (226-223 v. Chr.) und Antiochus III. der Große (223-187 v. Chr.). Antiochus III. kämpfte wieder gegen Ägypten.
Daniel 11,11
Dann wird der König des Südens ergrimmen .. und mit dem König des Nordens kämpfen. Der wird ein großes Heer zusammenbringen, aber das Heer wird in die Hand des anderen gegeben und vernichtet werden. Daraufhin wird sich dessen Herz überheben, und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mächtig bleiben. Denn der König des Nordens wird wiederrum ein Heer zusammenbringen .. und nach einigen Jahren wird er ausziehen .. Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den König des Südens ...
Dieser Krieg, der hier beschrieben wird, war die Schlacht von Raphia zwischen Ägypten und Syrien. Antiochus III. wurde von Ptolemäus IV. Philopater geschlagen. Nach dieser Niederlage wandte sich Antiochus III. gegen Osten hin und eroberte Länder des Seleukidischen Reiches zurück. Hier von ermutigt, griff der König der Nordens wiederum Ägypten an und gewann bei der entscheidenden Schlacht von Paneas (198 v. Chr.).
Wer stand nun alles gegen den König des Sydens auf?
Vielleicht ist damit Antiochus III. mit seinen syrischen Truppen gemeint. Er hatte z.B. einen Geheimbund mit Philipp V. von Mazedonien. Auch in Ägypten selbst gab es Rebellionen gegen Ptolemäus V. Auch die Juden, die unter ptolemäischer Herrschaft waren, könnten damit gemeint sein. Es waren auf jeden Fall viele.
Daniel 11,15
Und der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufschütten und eine feste Stadt einnehmen. Und die Heere des Südens können's nicht verhindern.
Antiochus IV. (169 v. Chr.) griff unter anderem die Stadt Pelusium (feste Stadt) in Ägypten an und nahm diese ein.
Daniel 11,16
sondern der gegen ihn zieht, wird tun, was ihm gut dünkt... Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Verderben ist in seiner Hand.
Der vorherige Vers 15 besagt, dass der König des Nordens in der Schlacht gesiegt hat. In diesem Vers kommt nun eine neue Macht auf (der gegen ihn zieht).
Diese neue Macht wird tun, was ihr gut dünkt. In Daniel 11,3 wurde eine neue Macht (in diesem Fall Griechenland) ebenfalls als eine Macht beschrieben, die alles ausrichtet. Von daher können wir davon ausgehen, dass an dieser Stelle ebenfalls eine neue Macht ins Spiel kommt: das römische Reich.
Ein weiteres Merkmal dieser Macht ist, dass sie ins herrliche Land kommen würde und Verderben in seiner Hand hätte. Wie wir in Daniel 8,9 gesehen haben, besetzte Rom auch Judäa, das "herrliche Land".
Daniel 11,17
Und er wird seinen Sinn darauf richten, daß er mit Macht sein ganzes Königreich bekomme, und sich mit ihm vertragen und wird ihm seine Tochter zur Frau geben, um ihn zu verderben. Aber es wird ihm nicht gelingen und wird nichts daraus werden ...
Nachdem Rom Judäa eingenommen hatte, stand Ägypten auf dem Programm. Ägypten wurde zwar erst um 30 v. Chr. in das römische Reich integriert, doch war Julius Cäsar schon 18 Jahre zuvor in dieses Land eingedrungen. Es liegt nahe, dass an dieser Stelle mit er wird seinen Sinn ... Julius Cäsar gemeint ist.
Mit der Tochter Ägyptens kann eigentlich nur Kleopatra gemeint sein, die von Cäsar ein Kind gebar und ihn dann als seine Gemahlin nach Rom begleitete. Als Cäsar ermordet wurde, kehrte Kleopatra nach Ägypten zurück und beging der Geschichte nach Selbstmord durch einen Schlangenbiss. Die Bibel sagte es voraus, es sollte nichts daraus werden.
Daniel 11,18
Danach wird er sich gegen die Inseln wenden und viele von ihnen gewinnen. Aber ein Mächtiger wird ihn zwingen, mit Schmähen aufzuhören...Danach wird er sich wenden gegen die Festungen seines eigenen Landes; er wird fallen, daß man ihn nirgends finden wird.
Nachdem Cäsar Ägypten verlassen hatte, unternahm er drei Feldzüge gegen Länder in Küstennähe (Inseln): zum Bosporus, nach Nordafrika und nach Spanien.
44 v. Chr. wurde Cäsar ermordet.
Hinweis: "Schmähen" heißt auf hebräisch "hereb", was auch "Dolch" bedeutet.
Bild 2: Julius Cäsar
Daniel 11,20
Und an seiner Statt wird einer emporkommen, der wird wie ein Kämmerer das herrliche Land durchziehen lassen, um Abgaben eintreiben zu lassen; doch nach einigen Jahren wird er umgebracht werden, aber weder öffentlich
Kaiser Augustus trat an die Stelle Cäsars. Er führte Volkszählungen durch zur Erhebung von Steuern (Kämmerer). Aus diesem System entstanden die bekannten Zöllner, die in den Evangelien erwähnt werden.
14. n. Chr. erkrankte Augustus und starb während einer Friedenszeit, also nicht im Kampf.
Bild 3: Kaiser Augustus
Daniel 11,21
Dann wird an seiner Statt emporkommen ein verächtlicher Mensch, dem die Ehre des Throns nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen und sich durch Ränke die Herrschaft erschleichen. Und heranflutende Heere werden von ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, dazu auch der Fürst des Bundes.
Der Nachfolger von Kaiser Augustus war Tiberius. Tiberius war aber kein Nachkomme von Augustus, sondern Sohn eines Priesters, der von Livia, der dritten Frau des Augustus, mit in die Ehe gebracht wurde. Aufgrund von Erbfolge, musste Augustus ihn adoptieren, obwohl er ihn nicht ausstehen konnte.
Das Ereignis mit den heranflutenden Heeren bezieht sich wohl darauf, dass Tiberius sich an Germanenführer Arminius rächte, der drei römische Legionen vernichtete. Tiberius führte auch Krieg gegen die Barbaren und vernichtete so heranflutende Heere.
In Daniel 9,23-27 ist von einem Gesalbtem, einem Fürsten die Rede, der einem Bund eine Woche lang Gewicht geben soll. Wir haben gesehen, dass mit dem Fürsten Jesus Christus gemeint ist. Dies bestätigt sich auch durch Daniel 8,11.
Da hier der Fürst des Bundes erwähnt wird, sind wir in der Geschichte bei der Zeit Jesu angelangt. Wie wir von römischen Geschichtsschreibern wissen, wurde Jesus unter der Herrschaft Tiberius gekreuzigt.
Daniel 11,40
Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten.
Das ganze Buch Daniel hat etwas mit dem Ende zu tun.
Daniel 11,41
Und er wird in das herrliche Land einfallen, und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter.
...
Daniel 11,42.43
Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und Ägypten wird ihm nicht entrinnen, sondern er wird Herr werden über die goldenen und silbernen Schätze und über alle Kostbarkeiten Ägyptens; Libyer und Kuschiter werden ihm folgen müssen.
...
Daniel 11,44
Es werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden, und er wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben.
...
Daniel 11,45
Und er wird seine prächtigen Zelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem herrlichen, heiligen Berg; aber es wird mit ihm ein Ende nehmen, und niemand wird ihm helfen.
...
Daniel 11,2
Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, der vierte aber wird größeren Reichtum haben als alle andern. Und wenn er in seinem Reichtum am mächtigsten ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten.
Bei diesen drei Königen handelt es sich höchstwahrscheinlich um Kambyses, Bardiya und Darius I. Hystaspes.
Zu der Zeit, als Daniel diese Prophezeiung erhielt, herrschte Kyrus in Medo-Persien. Kambyses war der Sohn von Kyrus. Deshalb kann man ihn als ersten König zählen. Kurz bevor Kambyses nach Ägypten aufbrach, ermordete er seinen Bruder Smerdes. Bardiya gab sich fälschlicherweise als Smerdes aus und bestieg dadurch den Thron. Doch Smerdes wurde durch einen Putsch-Versuch von Darius I. Hystaspes als König abgelöst.
Vom vierten König heißt es, dass dieser seine Hand nach Griechenland ausstrecken und großen Reichtum haben wird. Dies trifft auf Xerxes (2.Perserkönig nach Darius) zu. Xerxes fiel 480 v. Chr. in Griechenland ein.
Daniel 11,3
Danach wird ein mächtiger König aufstehen und mit großer Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Aber wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und in die vier Winde des Himmels zerteilt werden; nicht auf seine Nachkommen...denn sein Reich wird zerteilt und Fremden zuteil werden..
In Vers 2 sind wir in der Geschichte bei Griechenland angelangt. Daher können wir daraus schließen, dass der mächtige König der griechische König Alexander der Große istr
Wie in Daniel 8,8, wird auch hier beschrieben, wie sein Reich zerbrechen wird. Nicht seine Nachkommen, sondern Fremden soll sein Reich zuteil werden. Alexander der Große hinterließ zwar einen Sohn, dieser erbte aber keinen Teil von seinem Reich.
Alexanders Reich fiel an seine Generäle, die einander zwei Jahrzehnte lang erbittert bekämpften. Bis zum Jahr 301 v.Chr. gingen aus dem politischen Chaos nach Alexanders Tod 4 Königreiche hervor:
- | Makedonien unter Kassander (heutiges Griechenland auf dem Festland) |
- | Thrakien und das nord-westliche Kleinasien unter Lysimachos |
- | Syrien und Babylonien unter Seleukus |
- | Ägypten unter Ptolemäus |
Bild 1: Alexander der Große
Daniel 11,5
Und der König des Südens wird mächtig werden; aber gegen ihn wird einer seiner Fürsten noch mächtiger werden...Nach einigen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden. Und die Tochter des Königs des Südens wird kommen zum König des Nordens. Aber sie wird keinen Erfolg haben, und auch ihr Nachkomme wird nicht bleiben, sondern sie wird preisgegeben werden samt denen, die sie gebracht, und mit dem, der sie erzeugt hat, und mit dem, der sie zur Frau genommen hat...
Aus Sicht der in Palestina lebenden Juden (Daniel wollte ja wissen, was mit seinem Volk geschehen würde) gab es zwei entscheidende Reiche: Syrien im Norden und Ägypten im Süden. Daraus ergibt sich, dass der König des Südens Ptolemäus I. Soter war. Sein Oberbefehlshaber, Seleukus I. Nicator wurde noch mächtiger als er.
250 v. Chr. bildeten Ptolemäus II. Philadelphos (König des Südens) und Antiochus II. Theos (König des Nordens) eine Allianz. Benerike, die Tochter von Ptolemäus II., heiratete damals Antiochus II.
Nach dem Tod von Ptolemäus II. (der sie erzeugt hatte) wurde dieses Abkommen aufgehoben. Laodike, die frühere Frau von Antiochus brachte ihn (der sie zur Frau genommen hat), Berenike (sie wird keinen Erfolg haben) und deren Sohn (auch ihr Nachkommen wird nicht bleiben) um.
Empfehlung
Daniel 11,7
(Zu der Zeit) wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Königs des Nordens ziehen .. und wird an ihnen seine Macht zeigen. Auch wird er ihre Götter samt den Bildern .. wegführen nach Ägypten und einige Jahre von dem König des Nordens ablassen.
Um den Tod Benerikes zu rächen, zog Ptolemäus III. Evergetes (einer aus ihrem Stamm) gegen den König des Nordens und eroberte Syrische Hauptstädte. Er gab das Gebiet dann zurück und zog nach Ägypten. Dabei raubte er selbst Gotteshäuser aus.
Damit bekam der Kampf eine religiöse Wendung. Diese symbolische Handlung sollte nämlich zeigen, dass die Götter Ägyptens stärker als die Götter Syriens waren.
Daniel 11,9
Aber der wird eindringen in das Reich des Königs des Südens, jedoch dann wieder in sein Land zurückkehren ...
Seleukus II. (König des Nordens) griff Ägypten an um seine schmachvolle Niederlage zu rächen. Doch er scheiterte bei diesem Versuch.
Daniel 11,10
Aber seine Söhne werden Krieg führen und große Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut heranbrausen und wiederum Krieg führen bis vor seine Festung ...
Die Söhne von Seleukus II. hießen Seleukus III. Ceraunos (226-223 v. Chr.) und Antiochus III. der Große (223-187 v. Chr.). Antiochus III. kämpfte wieder gegen Ägypten.
Daniel 11,11
Dann wird der König des Südens ergrimmen .. und mit dem König des Nordens kämpfen. Der wird ein großes Heer zusammenbringen, aber das Heer wird in die Hand des anderen gegeben und vernichtet werden. Daraufhin wird sich dessen Herz überheben, und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mächtig bleiben. Denn der König des Nordens wird wiederrum ein Heer zusammenbringen .. und nach einigen Jahren wird er ausziehen .. Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den König des Südens ...
Dieser Krieg, der hier beschrieben wird, war die Schlacht von Raphia zwischen Ägypten und Syrien. Antiochus III. wurde von Ptolemäus IV. Philopater geschlagen. Nach dieser Niederlage wandte sich Antiochus III. gegen Osten hin und eroberte Länder des Seleukidischen Reiches zurück. Hier von ermutigt, griff der König der Nordens wiederum Ägypten an und gewann bei der entscheidenden Schlacht von Paneas (198 v. Chr.).
Wer stand nun alles gegen den König des Sydens auf?
Vielleicht ist damit Antiochus III. mit seinen syrischen Truppen gemeint. Er hatte z.B. einen Geheimbund mit Philipp V. von Mazedonien. Auch in Ägypten selbst gab es Rebellionen gegen Ptolemäus V. Auch die Juden, die unter ptolemäischer Herrschaft waren, könnten damit gemeint sein. Es waren auf jeden Fall viele.
Daniel 11,15
Und der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufschütten und eine feste Stadt einnehmen. Und die Heere des Südens können's nicht verhindern.
Antiochus IV. (169 v. Chr.) griff unter anderem die Stadt Pelusium (feste Stadt) in Ägypten an und nahm diese ein.
Daniel 11,16
sondern der gegen ihn zieht, wird tun, was ihm gut dünkt... Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Verderben ist in seiner Hand.
Der vorherige Vers 15 besagt, dass der König des Nordens in der Schlacht gesiegt hat. In diesem Vers kommt nun eine neue Macht auf (der gegen ihn zieht).
Diese neue Macht wird tun, was ihr gut dünkt. In Daniel 11,3 wurde eine neue Macht (in diesem Fall Griechenland) ebenfalls als eine Macht beschrieben, die alles ausrichtet. Von daher können wir davon ausgehen, dass an dieser Stelle ebenfalls eine neue Macht ins Spiel kommt: das römische Reich.
Ein weiteres Merkmal dieser Macht ist, dass sie ins herrliche Land kommen würde und Verderben in seiner Hand hätte. Wie wir in Daniel 8,9 gesehen haben, besetzte Rom auch Judäa, das "herrliche Land".
Daniel 11,17
Und er wird seinen Sinn darauf richten, daß er mit Macht sein ganzes Königreich bekomme, und sich mit ihm vertragen und wird ihm seine Tochter zur Frau geben, um ihn zu verderben. Aber es wird ihm nicht gelingen und wird nichts daraus werden ...
Nachdem Rom Judäa eingenommen hatte, stand Ägypten auf dem Programm. Ägypten wurde zwar erst um 30 v. Chr. in das römische Reich integriert, doch war Julius Cäsar schon 18 Jahre zuvor in dieses Land eingedrungen. Es liegt nahe, dass an dieser Stelle mit er wird seinen Sinn ... Julius Cäsar gemeint ist.
Mit der Tochter Ägyptens kann eigentlich nur Kleopatra gemeint sein, die von Cäsar ein Kind gebar und ihn dann als seine Gemahlin nach Rom begleitete. Als Cäsar ermordet wurde, kehrte Kleopatra nach Ägypten zurück und beging der Geschichte nach Selbstmord durch einen Schlangenbiss. Die Bibel sagte es voraus, es sollte nichts daraus werden.
Daniel 11,18
Danach wird er sich gegen die Inseln wenden und viele von ihnen gewinnen. Aber ein Mächtiger wird ihn zwingen, mit Schmähen aufzuhören...Danach wird er sich wenden gegen die Festungen seines eigenen Landes; er wird fallen, daß man ihn nirgends finden wird.
Nachdem Cäsar Ägypten verlassen hatte, unternahm er drei Feldzüge gegen Länder in Küstennähe (Inseln): zum Bosporus, nach Nordafrika und nach Spanien.
44 v. Chr. wurde Cäsar ermordet.
Hinweis: "Schmähen" heißt auf hebräisch "hereb", was auch "Dolch" bedeutet.
Bild 2: Julius Cäsar
Daniel 11,20
Und an seiner Statt wird einer emporkommen, der wird wie ein Kämmerer das herrliche Land durchziehen lassen, um Abgaben eintreiben zu lassen; doch nach einigen Jahren wird er umgebracht werden, aber weder öffentlich
Kaiser Augustus trat an die Stelle Cäsars. Er führte Volkszählungen durch zur Erhebung von Steuern (Kämmerer). Aus diesem System entstanden die bekannten Zöllner, die in den Evangelien erwähnt werden.
14. n. Chr. erkrankte Augustus und starb während einer Friedenszeit, also nicht im Kampf.
Bild 3: Kaiser Augustus
Daniel 11,21
Dann wird an seiner Statt emporkommen ein verächtlicher Mensch, dem die Ehre des Throns nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen und sich durch Ränke die Herrschaft erschleichen. Und heranflutende Heere werden von ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, dazu auch der Fürst des Bundes.
Der Nachfolger von Kaiser Augustus war Tiberius. Tiberius war aber kein Nachkomme von Augustus, sondern Sohn eines Priesters, der von Livia, der dritten Frau des Augustus, mit in die Ehe gebracht wurde. Aufgrund von Erbfolge, musste Augustus ihn adoptieren, obwohl er ihn nicht ausstehen konnte.
Das Ereignis mit den heranflutenden Heeren bezieht sich wohl darauf, dass Tiberius sich an Germanenführer Arminius rächte, der drei römische Legionen vernichtete. Tiberius führte auch Krieg gegen die Barbaren und vernichtete so heranflutende Heere.
In Daniel 9,23-27 ist von einem Gesalbtem, einem Fürsten die Rede, der einem Bund eine Woche lang Gewicht geben soll. Wir haben gesehen, dass mit dem Fürsten Jesus Christus gemeint ist. Dies bestätigt sich auch durch Daniel 8,11.
Da hier der Fürst des Bundes erwähnt wird, sind wir in der Geschichte bei der Zeit Jesu angelangt. Wie wir von römischen Geschichtsschreibern wissen, wurde Jesus unter der Herrschaft Tiberius gekreuzigt.
Daniel 11,40
Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten.
Das ganze Buch Daniel hat etwas mit dem Ende zu tun.
Daniel 11,41
Und er wird in das herrliche Land einfallen, und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter.
...
Daniel 11,42.43
Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und Ägypten wird ihm nicht entrinnen, sondern er wird Herr werden über die goldenen und silbernen Schätze und über alle Kostbarkeiten Ägyptens; Libyer und Kuschiter werden ihm folgen müssen.
...
Daniel 11,44
Es werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden, und er wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben.
...
Daniel 11,45
Und er wird seine prächtigen Zelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem herrlichen, heiligen Berg; aber es wird mit ihm ein Ende nehmen, und niemand wird ihm helfen.
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