Offenbarung 2/3 handelt von Briefen an sieben verschiedene Gemeinden. Diese Gemeinden stellen symbolisch die Gemeinde Jesu
in sieben geschichtlichen Abschnitten dar. Die Abschnitte reichen von der Auferstehung Jesu bis zu seiner Wiederkunft.
Offenbarung 2,1-3
Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, daß du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden, und hast Geduld und hast meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.
Offenbarung 2/3 erwähnt sieben Gemeinden. Diese Gemeinden existierten zur damaligen Zeit. Heute kann man in der Türkei allerdings nur noch Ruinen davon besichtigen. Von daher stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie diese Verse auszulegen sind.
In Offenbarung 1,1 steht, dass die Offenbarung von Jesus gegeben wurde, um uns zu zeigen, was in Kürze geschehen soll. Daraus können wir ableiten, dass die Offenbarung auf keinen Fall nur eine Beschreibung der damaligen Zustände ist. Auch geht es in Offenbarung 3,3.11.20 um die Wiederkunft Jesu, was ebenfalls auf eine zeitliche Dynamik hindeutet. Deshalb können wir davon ausgehen, dass die sieben Gemeinden als sieben geschichtliche Epochen der Gemeinde Jesu auszulegen sind. Im weiteren Verlauf des Textes kann man noch mehr Hinweise finden, die auf eine geschichtliche Deutung hinweisen.
Der erste Brief ging an die Gemeinde Ephesus (= die Erste oder die Wünschenswerte).
Wie wir in Offenbarung 1,16 gesehen haben, stehen die Engel der Gemeinden für die Boten, Lehrer oder Gemeindevorsteher, d. h. für diejenigen, die Botschaften an eine Gemeinde weitergeben. Die Leuchter stehen nach Offenbarung 1,20 für die Gemeinden selbst. Vers 1 sagt nun, dass die erste Botschaft von dem kommt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält. Nach Offenbarung 1,10-16 ein eindeutiger Hinweis auf Jesus.
Hinweis: Alle sieben Sendschreiben an die Gemeinden beginnen immer mit einer Darstellung von Jesus, so wie er in der Offenbarung beschrieben ist, und seiner Zusicherung, die Gemeinde genau zu kennen.
Die Gemeinde Ephesus ertrug nicht das Böse und prüfte die falschen Apostel. Apostel aber sind Jünger, die Jesus selbst erwählt hatte. Da gibt es die zwölf Apostel, die Jesus 3,5 Jahre begleiteten durften. Und auch den Apostel Paulus, den Jesus selbst als Werkzeug auserwählt hatte, um die frohe Botschaft von der Erlösung durch Jesus zu den Heiden zu bringen. Die Erwähnung der falschen Apostel ist ein Hinweis, dass wir uns hier ganz am Anfang der christlichen Gemeinde befinden, in der die Apostel noch gelebt haben. Sehr wahrscheinlich wurden damals durch selbsternannte Apostel Briefe an Gemeinden geschrieben, die nicht mit der Schrift übereinstimmten. Die Entstehung des Thomas-Evangelium dürfte in diese Zeit fallen. Schon von Anfang an versuchte Satan, die christliche Gemeinde durch Irrlehren zum Abfall zu verführen. Die weiteren Sendschreiben zeigen, wie erfolgreich Satan damit war.
Damit stellt die Gemeinde Ephesus symbolisch die Gemeinde Jesu im 1. Jhdt n. Chr. dar.
Offenbarung 2,4
Aber ich habe gegen dich, daß du die erste Liebe verläßt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!
Mit der ersten Liebe kann eigentlich nur die Liebe zu Jesu gemeint sein. Er, der uns Menschen so liebt, dass er bereit war, sich selbst am Kreuz für uns zu opfern. Er starb, damit wir leben können.
Diese Liebe, wurde in der 1. Gemeinde nicht mehr offenbar. Sie vernachlässigten es, Christi mitfühlende Liebe und Zärtlichkeit zu pflegen. Jesus musste ihnen notwendigerweise zeigen, dass sie ihr ein und alles vernachlässigt hatten. Die Liebe, die den Erlöser drang, für uns zu sterben, wurde in ihrem Leben nicht in aller Fülle offenbar. Jesus bezeichnet diesen Zustand sogar als geistlichen Abfall.
Deshalb fordert Gott von uns Menschen, dass wir umkehren und uns wieder dem zuwenden, der für uns gestorben ist.
Offenbarung 2,6
Aber das hast du für dich, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, die ich auch hasse.
Was sind die Nikolaiten und was lehren sie?
Laut Bibellexikon waren die Nikolaiten eine Gruppe von Irrlehrern, die in den Gemeinden von Ephesus und Pergamon Anhänger besaßen. Sie hielten Götzenopfer und Hurerei für erlaubt und lehrten, dass die Erlösung allein Sache geistiger Erkenntnis sei (Gnostiker). Die rechte Erkenntnis mache schon vollkommen. Damit wurden Gehorsam, Wandel und Heiligung überflüssig. Sie lehrten, dass Jesus nicht Gott sei und dass die Seele gut und der Leib schlecht sei. Die Bibel hingegen lehrt, dass alle Menschen Sünder sind (vgl. Römer 3,23) und alle einen Erlöser brauchen - Jesus.
Empfehlung
Offenbarung 2,7
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben und von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
Wer sich an das hält, was die Bibel lehrt, wer daran glaubt, dass Jesus für seine Sünden gestorben ist, wer umkehrt und das Böse meidet und wer eine enge Beziehung zu Jesus hat, der wird einst mit Jesus im Paradies sein.
Offenbarung 2,8.9
Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind die Synagoge des Satans.
Der zweite Brief ging an die Gemeinde in Smyrna (= Myrrhe oder süßer Duft).
Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit der Märtyrer und der Christenverfolgung von 100 n. Chr. bis ca. 325 n. Chr.
Dies war eine Periode furchtbarer Verfolgungen. Das Römische Reich betrachtete das Christentum als illegal und versuchte es auszurotten. Tausende starben den Märtyrertod. Sie wurden selbst von denen verspottet, die vorgaben, gläubig zu sein. Aber in Wahrheit dienten sie der Sache Satans.
Offenbarung 2,10
Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.
Die Gemeinde damals sollte sich nicht vor dem fürchten, was sie zu leiden hätte. Jesus war bei ihnen. Sie waren treu bis zu ihrem Tod. Selbst von den Scheiterhaufen stiegen noch Triumphgesänge zum Himmel empor. Die Christen lebten damals nach folgendem Grundsatz:
Hebräer 11,35 Andere aber sind gemartert worden und haben die Freilassung nicht angenommen, damit sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten.
Die zehn Tage stellen nach dem Jahr-Tag-Prinzip zehn Jahre dar. Dies dürfte wohl der Zeitraum gewesen sein, bei dem unter Kaiser Diokletian von 302 n. Chr. bis 312 n. Chr. die Christen extrem verfolgt wurden.
Offenbarung 2,11
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.
Wer darauf vertraut, dass Jesus ihn retten wird, der wird nicht den zweiten Tod sterben. In Offenbarung 20) wird der 2. Tod ausführlich behandelt.
Offenbarung 2,12.13
Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß wo du wohnst, da wo der Thron des Satans ist; und du hälst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.
Der dritte Brief ging an die Gemeinde in Pergamon (= Höhe, Macht oder Erhöhung).
Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 325 n. Chr. bis ca. 538 n. Chr.
Trotz vielfacher Morde an Christen wurde der christliche Glaube nicht weniger. Ganz im Gegenteil. Während ein Christ auf dem Scheiterhaufen starb, standen zwei oder mehr Menschen auf, die ihr Leben Jesus übergaben. Die Bedrängnis brachte die Jünger Jesu noch enger zu ihrem Herrn. Da Satan sah, dass er die Christenheit mit Hilfe des heidnischen Roms nicht vernichten konnte, änderte er seine Strategie. Er fing nun an, die Christenheit zu verführen.
Dies ist die Zeit der Staatskirche im Römischen Reich. Kaiser Konstantin bekehrte sich angeblich zum Christentum und ließ sich und seine gesamte Armee taufen. Viele Christen freuten sich darüber, dass sie nun nicht mehr verfolgt wurden. Aber dadurch war dem heidnischen Einfluss Tür und Tor geöffnet.
Der Thron Satans ist die Erde. Satan wird ja auch als "Fürst dieser Welt" bezeichnet (vgl. Johannes 14,30).
Offenbarung 2,14.15
Aber einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten.
Bileam wusste, dass Israels Wohlergehen von seinem Gehorsam gegenüber Gott abhing. Er wusste, dass das Volk nicht zu überwinden war, solange es Gott treu war. Die einzige Möglichkeit bestand darin, das Volk zur Sünde zu verleiten (vgl. 4. Mose 22-24).
Nachdem Satan die Christen durch Verfolgung nicht überwinden konnte, versuchte er es durch Verführung. So wie damals die heidnischen Bräuche vom Volk Israel angenommen wurden, so drangen heidnische Bräuche durch die Staatskirche in das Christentum ein.
Viele Christen schlossen sich damals der römischen Staatskirche an, um der Verfolgung zu entkommen. Einige nahmen auch die gnostische Lehre an die besagt, dass man durch Erkenntnis erlöst wird (Lehre der Nikolaiten (vgl. Vers 6)). Etliche aber hielten an der reinen Lehre der Bibel fest und wurden dadurch sogar von den einstigen Nachfolgern Jesu verfolgt, als sich diese der römischen Staatskirche anschlossen. Sie konnten es nicht ertragen, dass einige Christen immer noch an den Geboten Gottes fest hielten, da sie den Geboten den Rücken zugewandt hatten.
Hinweis: Wir können daraus lernen, dass die Freundschaft mit Gottlosen (= von Gott losgelöst, ohne Gott) oft gefährlicher ist, als ihre Feindschaft. Es ist immer schwierig, Freundschaft mit Gottlosen zu haben ohne dabei ihre Gewohnheiten teilweise anzunehmen.
Offenbarung 2,16
Tue Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.
Buße heißt umkehren. Gott erwartet von uns, dass wir umkehren und den richtigen Weg einschlagen. Wer beharrlich auf dem falschen Wege bleiben will, wer die Bibel als Wahrheit Gottes verwirft und nicht umkehrt, der wird am Ende ganz sicher verloren gehen.
Offenbarung 2,17
Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.
So wie Jakob damals einen neuen Namen bekam und zu Israel umbenannt wurde, so werden alle einen neuen Namen im Himmel haben, die diese Welt überwinden.
Offenbarung 2,18.19
Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt, der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind wie Golderz: Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und weiß, daß du je länger je mehr tust.
Der vierte Brief ging an die Gemeinde in Thyatira (= süßer Geschmack oder Arbeit). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 538 n. Chr. bis ca. 1500 n.Chr. Es war die Zeit des finsteren Mittelalters. Die Zeit der Papstkirche bis zum Beginn der Reformation.
Selbst in dieser Zeit, in der die Inquisition des Papsttums ihr Unwesen trieb, gab es dennoch viele Menschen, die an der reinen Lehre der Bibel festhielten. Diese Menschen predigten in Wäldern und Schluchten und verkündigten das Evangelium von Haus zu Haus. Immer mussten sie dabei auf der Hut vor der Kirche sein.
Hinweis: Selbst die Gegner der Gläubigen mussten damals bekennen, dass viele unter ihnen das ganze Neue Testament und große Teile des alten Testaments auswendig wussten. Interessant ist sicherlich auch zu wissen, dass die Inquisition heute noch immer exisitiert. Sie hat nur einen anderen Namen: Glaubenskongegration.
Offenbarung 2,20-23
Aber ich habe gegen dich, daß du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, und sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie aufs Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben in große Trübsal, wenn sie sich nicht bekehren von ihren Werken, und ihre Kinder will ich mit dem Tode schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht, und ich werde geben einem jeden von euch nach euren Werken.
Jesus tadelt die Gemeinde, dass sie Isebel duldet. Isebel war die heidnische Frau Ahabs (vgl. 1. Könige 16-25). Sie hasste und verfolgte die Gemeinde Gottes und seine Propheten, um sie auszurotten. Sie brachte 850 heidnische Priester ins Land und setzte mit Hilfe der Staatsgewalt ihre Religion durch. Sie verführte die Menschen mit falschen Lehren.
Zu der damaligen Zeit muss es wohl genauso gewesen sein. Unter den Gläubigen gab es auch Menschen, die obwohl sie falsche Dinge lehrten, geduldet wurden. Doch Gott übersieht nichts. So wie einst Isebel das Strafgericht Gottes an ihrem eigenen Leib erfuhr, so wird Gott jeden strafen, der falsche Dinge lehrt.
Hinweis: Gott verabscheut nichts mehr, als Gleichgültigkeit und Neutralität. Wenn es unter Gottes Volk solche gibt, die falsches Dinge lehren, so dürfen wir nicht schweigen und einfach solche Leute dulden. Sollten wir aus Furcht schweigen, wir könnten ihre Gefühle verletzen? Zu glauben, das Böse dürfe nicht verurteilt werden, weil es diejenigen verurteilen würde, die es verüben, bedeutet, für den Irrtum zu wirken.
Offenbarung 2,24.25
Euch aber sage ich, den anderen in Thyatira, die solche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben die Tiefen des Satans, wie sie sagen: Ich will nicht noch eine Last auf euch werfen; doch was ihr habt, das haltest fest, bis ich komme.
Den übrigen, welche sich nicht zur falschen Lehre verleiten ließen und deshalb von den Anhängern der falschen Lehre beschuldigt wurden, die Tiefen Satans nicht erkannt zu haben, will Jesus keine andere Last auferlegen, als die der Verfolgung zur damaligen Zeit.
Die falschen Lehrer behaupteten, die Dinge, die sie erkannt haben, seien tiefe Dinge. Doch bei aller Erkenntnis muss man unterscheiden, was von Gott und was von Satan kommt.
Hinweis: Die Bibel berichtet nicht nur von gottseligen Geheimnissen, sondern auch von dem Geheimnis der Bosheit.
Offenbarung 2,26-28
Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, .. wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater; und ich will ihm geben den Morgenstern.
Wenn auch die Gläubigen durch die Gottlosen und Heiden verfolgt wurden, so dürfen sie doch wissen, dass sie eines Tages über die Heiden herrschen werden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Gläubigen im tausendjährigen Reich die Heiden richten werden (vgl. Offenbarung 20,4). In dieser Zeit werden die Erlösten gemeinsam mit Jesus das Urteil über die Gottlosen und über Satan und seine Engel fällen.
Offenbarung 3,1
Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebst, und bist doch tot.
Der fünfte Brief ging an die Gemeinde in Sardes (=Übrigen). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 1500 n. Chr. bis ca. 1750 n. Chr.
Wir sind mit Sardes bei der Zeit der Reformation angelangt. Viele Wahrheiten wurden entdeckt und anfangs hochgehalten. Es wurde wieder entdeckt, dass nur die Bibel die Richtschnur des Glaubens sein darf, dass der gekreuzigte Jesus unsere einzige Rechtfertigung vor Gott ist und dass der auferstandene Jesus das einzige Haupt der Gemeinde ist (vgl. Warum so viele Religionen?).
Man hatte damals die große Erkenntnis, doch man begnügte sich mit einer toten Erkenntnis der Heilswahrheiten und ließ die eigentliche Wiedergeburt nicht zu. Man war stolz auf seine Rechtgläubigkeit und tröstete sich seiner toten Werke, seines Abendmahls und seines Kirchgehens. Aber das, was aus der Erkenntnis folgen sollte, nämlich die Wiedergeburt, blieb aus. So hatten sie den Namen dass sie lebten, waren aber doch tot.
Nach Offenbarung 1,16 ist Jesus derjenige, der die sieben Geister hat.
Offenbarung 3,2-4
Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert.
Diese ernste Mahnung an die Christen in Sardes gilt auch uns: Folge der Wahrheit, sobald du sie findest, denn wenn das Licht Gottes in uns erlischt (stirbt), dann bleibt Finsternis in uns zurück.
Es reicht nicht aus, nur die Erkenntnis zu hören oder zu haben, man muss sie auch ausleben. Wer z.B. die Gebote Gottes kennt und gehorcht ihnen nicht, was nutzt es dann. Wenn wir Erkenntnis empfangen, dann müssen wir umkehren (Buße tun) und das beherzigen, was wir gehört haben. Wenn wir dies nicht tun, dann wird das Unheil schnell über uns kommen. Wie ein Dieb in der Nacht einbricht und wir es nicht wissen, so wird das Unheil über uns kommen.
Hinweis: Gerade zum Ende der Zeit hin werden viele Wahrheiten der Bibel verworfen werden. Wir müssen wachen und uns nur auf die Bibel verlassen und dem glauben, was in ihr steht, dann werden wir errettet werden.
Offenbarung 3,5
Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Jesus verspricht uns hier, dass er den Gläubigen Gerechtigkeit (weiße Kleider) geben wird.
Hier wird ganz klar gesagt, dass nur Jesus dafür sorgen kann, dass man das ewige Leben erhält, denn wenn man nicht aus dem Buch des Lebens gestrichen wird, wird Jesus unseren Namen vor Gott bekennen.
Hinweis: Auch wenn durch die Beichte die Sünden angeblich vergeben werden, so ist doch eines sicher. Wenn Jesus uns nicht vergibt und uns vor Gott nicht vertritt, werden wir keinen Anteil am ewigen Leben haben. Deshalb müssen wir Jesus direkt bitten, er möge unsere Sünden vergeben. Wer dies tut, darf gewiss sein, dass Jesus sie uns auch vergeben hat (vgl. 1. Johannes 1,9).
Offenbarung 3,7-9
Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
Der sechste Brief ging an die Gemeinde in Philadelphia (=Bruderliebe). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von ca. 1750 n. Chr. bis ca. 1850 n. Chr.
Dies war die große Zeit der Mission. Bibelgesellschaften wurden gegründet, die die Bibel in Hunderte von Sprachen übersetzten und Missionare durchzogen die ganze Welt. Das Wort "Bruderliebe" charakterisiert treffend die Gemeinde in dieser Zeit. Durch reges Forschen in der Bibel entstand die Hoffung auf die baldige Wiederkunft Christi. In der großen Adventbewegung der 30er und 40er Jahre verband die Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften die Hoffnung auf diese baldige Wiederkunft, symbolisiert durch die Bruderliebe (vgl. Daniel 12).
Was ist mit dem Schlüssel Davids gemeint?
David war König über Israel, das das auserwählte Volk Gottes war. Wenn Jesus wiederkommen wird, wird er als König aller Könige wiederkommen. Damit ist er König über das Volk Gottes und hat demnach den Schlüssel Davids.
Um nun die offene Tür verstehen zu können, müssen wir Offenbarung 11,18.19 hinzuziehen. Dort wird berichtet, wie der Tempel im Himmel aufgetan und die Bundeslade sichtbar wurde. Die offene Tür (offener Tempel) hat also etwas mit den 10 Geboten zu tun. Nun ist es ja so, dass der irdische Tempel zur Zeit Israels nach Hebräer 8,5 nur ein Schatten vom himmlischen Heiligtum war (vgl. Das himmlische Heiligtum). Dieses Heiligtum hatte zwei Räume: das Heilige und das Allerheiligste. Im Allerheiligsten waren die 10 Gebote in der Bundeslade aufbewahrt.
Durch diese offene Tür, die in den Tempel Gottes führt, sehen wir das Gesetz in der Bundeslade. Durch diese offene Tür scheint Licht von diesem heiligen und gerechten Gesetz und hält dem Menschen den wahren Maßstab der Gerechtigkeit vor Augen, damit er seinen Charakter so formen kann, damit er den Forderungen Gottes entspricht.
Die offene Tür erschließt uns Menschen die Bedeutung des Gesetzes Gottes. Sie ist die Tür der Gnade, weil Jesus gerade jetzt ein besonderes Werk für uns verrichtet, indem er Versöhnung für uns erwirkt (vgl. Daniel 8,13). Diese Versöhnung begann nach Daniel 8,13 im Jahre 1844 n. Chr. und passt von daher genau in das Zeitschema der Gemeinde Philadelphia.
Hinweis: Niemand kann diese Tür zuschließen. Satan und seine Anhänger versuchen natürlich zu verhindern, dass die Botschaft von der Gerechtigkeit Jesu verkündet wird. Dadurch, dass die Heiligkeit des Gesetzes Gottes heute erkennbar ist (der Sabbat ist ebenfalls Teil der 10 Gebote (vgl. Der Ruhetag Gottes)), können wir Menschen erkennen, dass wir niemals diese Gerechtigkeit erreichen können. Nur durch Jesus erhalten wir diese Gerechtigkeit (vgl. Römer 3,21-24).
Offenbarung 3,10.11
Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, daß niemand deine Krone nehme!
Die Stunde der Versuchung, die über die ganz Welt hereinbrechen wird, ist in Offenbarung 13,13-17 beschrieben. Alle Menschen aber, die die Bibel bewahren und an ihrer Lehre festhalten, welche die Gebote Gottes halten und an Jesus Christus als ihren Erlöser festhalten, werden nicht verführt werden. Weil wir wissen, was über diese Erde hereinbrechen wird, müssen wir uns darauf vorbereiten. Wir müssen der Bibel vertrauen und wissen, was in ihr steht, um den Versuchungen Satans widerstehen zu können. Lasst uns keine Zeit verlieren.
Hinweis: Um 1844 n. Chr. wurde die Evolutionstheorie (vgl. Evolution gegen Schöpfung) und der Marxismus gegründet. Beide gehen von einer Nichtexistenz Gottes aus. Gerade zu der Zeit, als das Gericht am Hause Gottes begann, hat Satan diese Irrlehren in die Welt gesetzt.
Offenbarung 3,14-16
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Der siebte Brief ging an die Gemeinde in Laodizea (=Volk des Gerichts). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 1850 n. Chr. bis zur Wiederkunft Christi.
Hinweis: Nach Daniel 8,13 begann das Vorwiederkunftsgericht (vgl. Das Gericht) 1844 n. Chr., d.h. seitdem sind wir das "Volk des Gerichts".
Diese Gemeinde kennzeichnet sich dadurch aus, dass sie lau ist, weder kalt noch warm. Die christliche Gemeinde ist nicht mehr warm, sondern hat sich mit der Kälte der Welt verbündet und ist dadurch lau geworden. Viele haben sich der Welt gleichgestellt und haben damit ihre Kraft verloren. Wenn sie warm wären, dann könnten sie in der Kraft Gottes ihr Werk verrichten. Wenn sie kalt wären, dann könnten sie bekehrt werden. Weil sie aber lau sind, werden sie ausgespiehen werden.
Hinweis: In der heutigen Zeit sagen viele, dass sie an Gott glauben. Doch sie gehen weder in den Gottesdienst noch lesen sie in der Bibel. Sie sind lau, weder kalt (Unbekehrte) noch warm (Nachfolger Jesu). Selbst diejenigen, die bekennen, Gottes Gebote zu halten, haben nur noch den Schein der Frömmigkeit, weil sie sich der Welt gleichgestellt haben. Es ist heute eben wichtiger, ein schönes Auto oder eine tolle Wohnung zu haben, als das Werk Gottes zu unterstützen.
Offenbarung 3,17
Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Selbsttäuschung ist die wahre Krankheit von Laodizea. Sie denkt, sie ist reich und weiß nicht, wie sie wirklich da steht.
Das Volk Gottes schlummert weiter in ihren Sünden ohne nach dem Willen Gottes zu fragen. Alle Warnungen, die gegeben werden um sich auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten, werden in den Wind geschlagen. Wenn die Menschen anfangen würden, ihre Werke und ihr Leben mit dem zu vergleichen, was die Bibel fordert, dann würden sie sehr schnell feststellen, dass sie sehr weit davon entfernt sind.
Wenn sie nur hergehen und ihre Gesinnung mit Galater 5 vergleichen würden, wo die Frucht des Geistes beschrieben ist, dann würden sie sehr schnell feststellen, dass sie von dem, wie Jesus uns gern hätte, sehr wenig umgesetzt haben. Wir müssen den Heiligen Geist bitten, dass er unsere Fehler zeigt, damit wir sie überwinden können. Wir müssen erkennen, dass wir ganz von der Gnade und Barmherzigkeit Gottes abhängig sind und dass unser Charakter noch viele Mängel aufweist.
Solange wir davon überzeugt sind, dass das Wenige, das uns von der Welt unterscheidet, ausreicht, um am Ende der Zeit bestehen zu können, werden wir uns nicht auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten können.
Hinweis: Gerade diejenigen, die behaupten, dass Laodizea die anderen sind, verkörpern Laodizea.
Offenbarung 3,18.19
Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufts, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Welche ich liebhabe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
So wie Gold ein Maß des irdischen Reichtums ist, so ist das Gold, dass im Feuer geläutert ist, ein Maß für den reinen Glauben und die reine Liebe. Alles was uns fehlt, will Jesus uns geben, wenn wir nur darum bitten. Es kostet nichts, wir müssen nur wollen.
Hinweis: Wer diesen Willen nicht hat, der darf auch um diesen Willen bitten (vgl. 2. Korinther 8,10).
Wenn wir umkehren (Buße tun) und unsere Sünden Jesus bekennen, dann ist er treu und gerecht und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (vgl. 1. Johannes 1,9). Alles was wir tun müssen, ist Jesus darum bitten, dass er uns unsere Fehler zeigt, dass er uns Augensalbe schenkt, damit wir erkennen, wie wir vor Gott sind. Die Augensalbe stellt die Gnade Gottes dar, die uns aufzeigt, wie Gott uns sieht und dass wir umkehren müssen. Wenn wir umkehren und unsere Sünden bekennen, wenn wir gegen unsere Charakterschwächen mit Gottes Hilfe ankämpfen, dann erhalten wir weiße Kleider, die einen fleckenlosen Charakter bedeuten.
Was bedeutet das, wenn Jesus uns züchtigt?
Es ist so, dass wir nicht alle Dinge im Leben verstehen können und dass es bestimmte Situationen im Leben gibt, wo wir uns fragen, wozu Gott uns in diese Situation führt. Wer aber sein Leben Jesus übergeben hat, der darf gewiss sein, dass alle Dinge, die ihm widerfahren, zu seinem Besten dienen (vgl. Römer 8,28). So führt uns Jesus eben in Situationen, um unseren Weg oder unser Denken zu korrigieren.
Offenbarung 3,20
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Es läuft der letzte Akt der Weltgeschichte. Jesus geht von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch und klopft an. Wer aufmacht und sein Leben mit Jesus lebt, für den wird die Kreuzigung Wirklichkeit. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unser Leben Jesus zu übergeben.
Hinweis: Das Abendmahl ist ein Symbol für die Erlösung von den Sünden durch den Tod Jesu am Kreuz.
Offenbarung 3,21
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
Wer in diesem lauwarmen, seelengefährlichen Zustand der letzten Zeit überwindet, der wird das ewige Leben erhalten.
Offenbarung 2,1-3
Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, daß du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden, und hast Geduld und hast meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.
Offenbarung 2/3 erwähnt sieben Gemeinden. Diese Gemeinden existierten zur damaligen Zeit. Heute kann man in der Türkei allerdings nur noch Ruinen davon besichtigen. Von daher stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie diese Verse auszulegen sind.
In Offenbarung 1,1 steht, dass die Offenbarung von Jesus gegeben wurde, um uns zu zeigen, was in Kürze geschehen soll. Daraus können wir ableiten, dass die Offenbarung auf keinen Fall nur eine Beschreibung der damaligen Zustände ist. Auch geht es in Offenbarung 3,3.11.20 um die Wiederkunft Jesu, was ebenfalls auf eine zeitliche Dynamik hindeutet. Deshalb können wir davon ausgehen, dass die sieben Gemeinden als sieben geschichtliche Epochen der Gemeinde Jesu auszulegen sind. Im weiteren Verlauf des Textes kann man noch mehr Hinweise finden, die auf eine geschichtliche Deutung hinweisen.
Der erste Brief ging an die Gemeinde Ephesus (= die Erste oder die Wünschenswerte).
Wie wir in Offenbarung 1,16 gesehen haben, stehen die Engel der Gemeinden für die Boten, Lehrer oder Gemeindevorsteher, d. h. für diejenigen, die Botschaften an eine Gemeinde weitergeben. Die Leuchter stehen nach Offenbarung 1,20 für die Gemeinden selbst. Vers 1 sagt nun, dass die erste Botschaft von dem kommt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält. Nach Offenbarung 1,10-16 ein eindeutiger Hinweis auf Jesus.
Hinweis: Alle sieben Sendschreiben an die Gemeinden beginnen immer mit einer Darstellung von Jesus, so wie er in der Offenbarung beschrieben ist, und seiner Zusicherung, die Gemeinde genau zu kennen.
Die Gemeinde Ephesus ertrug nicht das Böse und prüfte die falschen Apostel. Apostel aber sind Jünger, die Jesus selbst erwählt hatte. Da gibt es die zwölf Apostel, die Jesus 3,5 Jahre begleiteten durften. Und auch den Apostel Paulus, den Jesus selbst als Werkzeug auserwählt hatte, um die frohe Botschaft von der Erlösung durch Jesus zu den Heiden zu bringen. Die Erwähnung der falschen Apostel ist ein Hinweis, dass wir uns hier ganz am Anfang der christlichen Gemeinde befinden, in der die Apostel noch gelebt haben. Sehr wahrscheinlich wurden damals durch selbsternannte Apostel Briefe an Gemeinden geschrieben, die nicht mit der Schrift übereinstimmten. Die Entstehung des Thomas-Evangelium dürfte in diese Zeit fallen. Schon von Anfang an versuchte Satan, die christliche Gemeinde durch Irrlehren zum Abfall zu verführen. Die weiteren Sendschreiben zeigen, wie erfolgreich Satan damit war.
Damit stellt die Gemeinde Ephesus symbolisch die Gemeinde Jesu im 1. Jhdt n. Chr. dar.
Offenbarung 2,4
Aber ich habe gegen dich, daß du die erste Liebe verläßt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!
Mit der ersten Liebe kann eigentlich nur die Liebe zu Jesu gemeint sein. Er, der uns Menschen so liebt, dass er bereit war, sich selbst am Kreuz für uns zu opfern. Er starb, damit wir leben können.
Diese Liebe, wurde in der 1. Gemeinde nicht mehr offenbar. Sie vernachlässigten es, Christi mitfühlende Liebe und Zärtlichkeit zu pflegen. Jesus musste ihnen notwendigerweise zeigen, dass sie ihr ein und alles vernachlässigt hatten. Die Liebe, die den Erlöser drang, für uns zu sterben, wurde in ihrem Leben nicht in aller Fülle offenbar. Jesus bezeichnet diesen Zustand sogar als geistlichen Abfall.
Deshalb fordert Gott von uns Menschen, dass wir umkehren und uns wieder dem zuwenden, der für uns gestorben ist.
Offenbarung 2,6
Aber das hast du für dich, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, die ich auch hasse.
Was sind die Nikolaiten und was lehren sie?
Laut Bibellexikon waren die Nikolaiten eine Gruppe von Irrlehrern, die in den Gemeinden von Ephesus und Pergamon Anhänger besaßen. Sie hielten Götzenopfer und Hurerei für erlaubt und lehrten, dass die Erlösung allein Sache geistiger Erkenntnis sei (Gnostiker). Die rechte Erkenntnis mache schon vollkommen. Damit wurden Gehorsam, Wandel und Heiligung überflüssig. Sie lehrten, dass Jesus nicht Gott sei und dass die Seele gut und der Leib schlecht sei. Die Bibel hingegen lehrt, dass alle Menschen Sünder sind (vgl. Römer 3,23) und alle einen Erlöser brauchen - Jesus.
Empfehlung
Offenbarung 2,7
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben und von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
Wer sich an das hält, was die Bibel lehrt, wer daran glaubt, dass Jesus für seine Sünden gestorben ist, wer umkehrt und das Böse meidet und wer eine enge Beziehung zu Jesus hat, der wird einst mit Jesus im Paradies sein.
Offenbarung 2,8.9
Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind die Synagoge des Satans.
Der zweite Brief ging an die Gemeinde in Smyrna (= Myrrhe oder süßer Duft).
Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit der Märtyrer und der Christenverfolgung von 100 n. Chr. bis ca. 325 n. Chr.
Dies war eine Periode furchtbarer Verfolgungen. Das Römische Reich betrachtete das Christentum als illegal und versuchte es auszurotten. Tausende starben den Märtyrertod. Sie wurden selbst von denen verspottet, die vorgaben, gläubig zu sein. Aber in Wahrheit dienten sie der Sache Satans.
Offenbarung 2,10
Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.
Die Gemeinde damals sollte sich nicht vor dem fürchten, was sie zu leiden hätte. Jesus war bei ihnen. Sie waren treu bis zu ihrem Tod. Selbst von den Scheiterhaufen stiegen noch Triumphgesänge zum Himmel empor. Die Christen lebten damals nach folgendem Grundsatz:
Hebräer 11,35 Andere aber sind gemartert worden und haben die Freilassung nicht angenommen, damit sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten.
Die zehn Tage stellen nach dem Jahr-Tag-Prinzip zehn Jahre dar. Dies dürfte wohl der Zeitraum gewesen sein, bei dem unter Kaiser Diokletian von 302 n. Chr. bis 312 n. Chr. die Christen extrem verfolgt wurden.
Offenbarung 2,11
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.
Wer darauf vertraut, dass Jesus ihn retten wird, der wird nicht den zweiten Tod sterben. In Offenbarung 20) wird der 2. Tod ausführlich behandelt.
Offenbarung 2,12.13
Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß wo du wohnst, da wo der Thron des Satans ist; und du hälst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.
Der dritte Brief ging an die Gemeinde in Pergamon (= Höhe, Macht oder Erhöhung).
Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 325 n. Chr. bis ca. 538 n. Chr.
Trotz vielfacher Morde an Christen wurde der christliche Glaube nicht weniger. Ganz im Gegenteil. Während ein Christ auf dem Scheiterhaufen starb, standen zwei oder mehr Menschen auf, die ihr Leben Jesus übergaben. Die Bedrängnis brachte die Jünger Jesu noch enger zu ihrem Herrn. Da Satan sah, dass er die Christenheit mit Hilfe des heidnischen Roms nicht vernichten konnte, änderte er seine Strategie. Er fing nun an, die Christenheit zu verführen.
Dies ist die Zeit der Staatskirche im Römischen Reich. Kaiser Konstantin bekehrte sich angeblich zum Christentum und ließ sich und seine gesamte Armee taufen. Viele Christen freuten sich darüber, dass sie nun nicht mehr verfolgt wurden. Aber dadurch war dem heidnischen Einfluss Tür und Tor geöffnet.
Der Thron Satans ist die Erde. Satan wird ja auch als "Fürst dieser Welt" bezeichnet (vgl. Johannes 14,30).
Offenbarung 2,14.15
Aber einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten.
Bileam wusste, dass Israels Wohlergehen von seinem Gehorsam gegenüber Gott abhing. Er wusste, dass das Volk nicht zu überwinden war, solange es Gott treu war. Die einzige Möglichkeit bestand darin, das Volk zur Sünde zu verleiten (vgl. 4. Mose 22-24).
Nachdem Satan die Christen durch Verfolgung nicht überwinden konnte, versuchte er es durch Verführung. So wie damals die heidnischen Bräuche vom Volk Israel angenommen wurden, so drangen heidnische Bräuche durch die Staatskirche in das Christentum ein.
Viele Christen schlossen sich damals der römischen Staatskirche an, um der Verfolgung zu entkommen. Einige nahmen auch die gnostische Lehre an die besagt, dass man durch Erkenntnis erlöst wird (Lehre der Nikolaiten (vgl. Vers 6)). Etliche aber hielten an der reinen Lehre der Bibel fest und wurden dadurch sogar von den einstigen Nachfolgern Jesu verfolgt, als sich diese der römischen Staatskirche anschlossen. Sie konnten es nicht ertragen, dass einige Christen immer noch an den Geboten Gottes fest hielten, da sie den Geboten den Rücken zugewandt hatten.
Hinweis: Wir können daraus lernen, dass die Freundschaft mit Gottlosen (= von Gott losgelöst, ohne Gott) oft gefährlicher ist, als ihre Feindschaft. Es ist immer schwierig, Freundschaft mit Gottlosen zu haben ohne dabei ihre Gewohnheiten teilweise anzunehmen.
Offenbarung 2,16
Tue Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.
Buße heißt umkehren. Gott erwartet von uns, dass wir umkehren und den richtigen Weg einschlagen. Wer beharrlich auf dem falschen Wege bleiben will, wer die Bibel als Wahrheit Gottes verwirft und nicht umkehrt, der wird am Ende ganz sicher verloren gehen.
Offenbarung 2,17
Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.
So wie Jakob damals einen neuen Namen bekam und zu Israel umbenannt wurde, so werden alle einen neuen Namen im Himmel haben, die diese Welt überwinden.
Offenbarung 2,18.19
Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt, der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind wie Golderz: Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und weiß, daß du je länger je mehr tust.
Der vierte Brief ging an die Gemeinde in Thyatira (= süßer Geschmack oder Arbeit). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 538 n. Chr. bis ca. 1500 n.Chr. Es war die Zeit des finsteren Mittelalters. Die Zeit der Papstkirche bis zum Beginn der Reformation.
Selbst in dieser Zeit, in der die Inquisition des Papsttums ihr Unwesen trieb, gab es dennoch viele Menschen, die an der reinen Lehre der Bibel festhielten. Diese Menschen predigten in Wäldern und Schluchten und verkündigten das Evangelium von Haus zu Haus. Immer mussten sie dabei auf der Hut vor der Kirche sein.
Hinweis: Selbst die Gegner der Gläubigen mussten damals bekennen, dass viele unter ihnen das ganze Neue Testament und große Teile des alten Testaments auswendig wussten. Interessant ist sicherlich auch zu wissen, dass die Inquisition heute noch immer exisitiert. Sie hat nur einen anderen Namen: Glaubenskongegration.
Offenbarung 2,20-23
Aber ich habe gegen dich, daß du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, und sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie aufs Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben in große Trübsal, wenn sie sich nicht bekehren von ihren Werken, und ihre Kinder will ich mit dem Tode schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht, und ich werde geben einem jeden von euch nach euren Werken.
Jesus tadelt die Gemeinde, dass sie Isebel duldet. Isebel war die heidnische Frau Ahabs (vgl. 1. Könige 16-25). Sie hasste und verfolgte die Gemeinde Gottes und seine Propheten, um sie auszurotten. Sie brachte 850 heidnische Priester ins Land und setzte mit Hilfe der Staatsgewalt ihre Religion durch. Sie verführte die Menschen mit falschen Lehren.
Zu der damaligen Zeit muss es wohl genauso gewesen sein. Unter den Gläubigen gab es auch Menschen, die obwohl sie falsche Dinge lehrten, geduldet wurden. Doch Gott übersieht nichts. So wie einst Isebel das Strafgericht Gottes an ihrem eigenen Leib erfuhr, so wird Gott jeden strafen, der falsche Dinge lehrt.
Hinweis: Gott verabscheut nichts mehr, als Gleichgültigkeit und Neutralität. Wenn es unter Gottes Volk solche gibt, die falsches Dinge lehren, so dürfen wir nicht schweigen und einfach solche Leute dulden. Sollten wir aus Furcht schweigen, wir könnten ihre Gefühle verletzen? Zu glauben, das Böse dürfe nicht verurteilt werden, weil es diejenigen verurteilen würde, die es verüben, bedeutet, für den Irrtum zu wirken.
Offenbarung 2,24.25
Euch aber sage ich, den anderen in Thyatira, die solche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben die Tiefen des Satans, wie sie sagen: Ich will nicht noch eine Last auf euch werfen; doch was ihr habt, das haltest fest, bis ich komme.
Den übrigen, welche sich nicht zur falschen Lehre verleiten ließen und deshalb von den Anhängern der falschen Lehre beschuldigt wurden, die Tiefen Satans nicht erkannt zu haben, will Jesus keine andere Last auferlegen, als die der Verfolgung zur damaligen Zeit.
Die falschen Lehrer behaupteten, die Dinge, die sie erkannt haben, seien tiefe Dinge. Doch bei aller Erkenntnis muss man unterscheiden, was von Gott und was von Satan kommt.
Hinweis: Die Bibel berichtet nicht nur von gottseligen Geheimnissen, sondern auch von dem Geheimnis der Bosheit.
Offenbarung 2,26-28
Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, .. wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater; und ich will ihm geben den Morgenstern.
Wenn auch die Gläubigen durch die Gottlosen und Heiden verfolgt wurden, so dürfen sie doch wissen, dass sie eines Tages über die Heiden herrschen werden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Gläubigen im tausendjährigen Reich die Heiden richten werden (vgl. Offenbarung 20,4). In dieser Zeit werden die Erlösten gemeinsam mit Jesus das Urteil über die Gottlosen und über Satan und seine Engel fällen.
Offenbarung 3,1
Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebst, und bist doch tot.
Der fünfte Brief ging an die Gemeinde in Sardes (=Übrigen). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 1500 n. Chr. bis ca. 1750 n. Chr.
Wir sind mit Sardes bei der Zeit der Reformation angelangt. Viele Wahrheiten wurden entdeckt und anfangs hochgehalten. Es wurde wieder entdeckt, dass nur die Bibel die Richtschnur des Glaubens sein darf, dass der gekreuzigte Jesus unsere einzige Rechtfertigung vor Gott ist und dass der auferstandene Jesus das einzige Haupt der Gemeinde ist (vgl. Warum so viele Religionen?).
Man hatte damals die große Erkenntnis, doch man begnügte sich mit einer toten Erkenntnis der Heilswahrheiten und ließ die eigentliche Wiedergeburt nicht zu. Man war stolz auf seine Rechtgläubigkeit und tröstete sich seiner toten Werke, seines Abendmahls und seines Kirchgehens. Aber das, was aus der Erkenntnis folgen sollte, nämlich die Wiedergeburt, blieb aus. So hatten sie den Namen dass sie lebten, waren aber doch tot.
Nach Offenbarung 1,16 ist Jesus derjenige, der die sieben Geister hat.
Offenbarung 3,2-4
Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert.
Diese ernste Mahnung an die Christen in Sardes gilt auch uns: Folge der Wahrheit, sobald du sie findest, denn wenn das Licht Gottes in uns erlischt (stirbt), dann bleibt Finsternis in uns zurück.
Es reicht nicht aus, nur die Erkenntnis zu hören oder zu haben, man muss sie auch ausleben. Wer z.B. die Gebote Gottes kennt und gehorcht ihnen nicht, was nutzt es dann. Wenn wir Erkenntnis empfangen, dann müssen wir umkehren (Buße tun) und das beherzigen, was wir gehört haben. Wenn wir dies nicht tun, dann wird das Unheil schnell über uns kommen. Wie ein Dieb in der Nacht einbricht und wir es nicht wissen, so wird das Unheil über uns kommen.
Hinweis: Gerade zum Ende der Zeit hin werden viele Wahrheiten der Bibel verworfen werden. Wir müssen wachen und uns nur auf die Bibel verlassen und dem glauben, was in ihr steht, dann werden wir errettet werden.
Offenbarung 3,5
Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Jesus verspricht uns hier, dass er den Gläubigen Gerechtigkeit (weiße Kleider) geben wird.
Hier wird ganz klar gesagt, dass nur Jesus dafür sorgen kann, dass man das ewige Leben erhält, denn wenn man nicht aus dem Buch des Lebens gestrichen wird, wird Jesus unseren Namen vor Gott bekennen.
Hinweis: Auch wenn durch die Beichte die Sünden angeblich vergeben werden, so ist doch eines sicher. Wenn Jesus uns nicht vergibt und uns vor Gott nicht vertritt, werden wir keinen Anteil am ewigen Leben haben. Deshalb müssen wir Jesus direkt bitten, er möge unsere Sünden vergeben. Wer dies tut, darf gewiss sein, dass Jesus sie uns auch vergeben hat (vgl. 1. Johannes 1,9).
Offenbarung 3,7-9
Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
Der sechste Brief ging an die Gemeinde in Philadelphia (=Bruderliebe). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von ca. 1750 n. Chr. bis ca. 1850 n. Chr.
Dies war die große Zeit der Mission. Bibelgesellschaften wurden gegründet, die die Bibel in Hunderte von Sprachen übersetzten und Missionare durchzogen die ganze Welt. Das Wort "Bruderliebe" charakterisiert treffend die Gemeinde in dieser Zeit. Durch reges Forschen in der Bibel entstand die Hoffung auf die baldige Wiederkunft Christi. In der großen Adventbewegung der 30er und 40er Jahre verband die Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften die Hoffnung auf diese baldige Wiederkunft, symbolisiert durch die Bruderliebe (vgl. Daniel 12).
Was ist mit dem Schlüssel Davids gemeint?
David war König über Israel, das das auserwählte Volk Gottes war. Wenn Jesus wiederkommen wird, wird er als König aller Könige wiederkommen. Damit ist er König über das Volk Gottes und hat demnach den Schlüssel Davids.
Um nun die offene Tür verstehen zu können, müssen wir Offenbarung 11,18.19 hinzuziehen. Dort wird berichtet, wie der Tempel im Himmel aufgetan und die Bundeslade sichtbar wurde. Die offene Tür (offener Tempel) hat also etwas mit den 10 Geboten zu tun. Nun ist es ja so, dass der irdische Tempel zur Zeit Israels nach Hebräer 8,5 nur ein Schatten vom himmlischen Heiligtum war (vgl. Das himmlische Heiligtum). Dieses Heiligtum hatte zwei Räume: das Heilige und das Allerheiligste. Im Allerheiligsten waren die 10 Gebote in der Bundeslade aufbewahrt.
Durch diese offene Tür, die in den Tempel Gottes führt, sehen wir das Gesetz in der Bundeslade. Durch diese offene Tür scheint Licht von diesem heiligen und gerechten Gesetz und hält dem Menschen den wahren Maßstab der Gerechtigkeit vor Augen, damit er seinen Charakter so formen kann, damit er den Forderungen Gottes entspricht.
Die offene Tür erschließt uns Menschen die Bedeutung des Gesetzes Gottes. Sie ist die Tür der Gnade, weil Jesus gerade jetzt ein besonderes Werk für uns verrichtet, indem er Versöhnung für uns erwirkt (vgl. Daniel 8,13). Diese Versöhnung begann nach Daniel 8,13 im Jahre 1844 n. Chr. und passt von daher genau in das Zeitschema der Gemeinde Philadelphia.
Hinweis: Niemand kann diese Tür zuschließen. Satan und seine Anhänger versuchen natürlich zu verhindern, dass die Botschaft von der Gerechtigkeit Jesu verkündet wird. Dadurch, dass die Heiligkeit des Gesetzes Gottes heute erkennbar ist (der Sabbat ist ebenfalls Teil der 10 Gebote (vgl. Der Ruhetag Gottes)), können wir Menschen erkennen, dass wir niemals diese Gerechtigkeit erreichen können. Nur durch Jesus erhalten wir diese Gerechtigkeit (vgl. Römer 3,21-24).
Offenbarung 3,10.11
Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, daß niemand deine Krone nehme!
Die Stunde der Versuchung, die über die ganz Welt hereinbrechen wird, ist in Offenbarung 13,13-17 beschrieben. Alle Menschen aber, die die Bibel bewahren und an ihrer Lehre festhalten, welche die Gebote Gottes halten und an Jesus Christus als ihren Erlöser festhalten, werden nicht verführt werden. Weil wir wissen, was über diese Erde hereinbrechen wird, müssen wir uns darauf vorbereiten. Wir müssen der Bibel vertrauen und wissen, was in ihr steht, um den Versuchungen Satans widerstehen zu können. Lasst uns keine Zeit verlieren.
Hinweis: Um 1844 n. Chr. wurde die Evolutionstheorie (vgl. Evolution gegen Schöpfung) und der Marxismus gegründet. Beide gehen von einer Nichtexistenz Gottes aus. Gerade zu der Zeit, als das Gericht am Hause Gottes begann, hat Satan diese Irrlehren in die Welt gesetzt.
Offenbarung 3,14-16
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Der siebte Brief ging an die Gemeinde in Laodizea (=Volk des Gerichts). Diese Gemeinde symbolisiert die Zeit von 1850 n. Chr. bis zur Wiederkunft Christi.
Hinweis: Nach Daniel 8,13 begann das Vorwiederkunftsgericht (vgl. Das Gericht) 1844 n. Chr., d.h. seitdem sind wir das "Volk des Gerichts".
Diese Gemeinde kennzeichnet sich dadurch aus, dass sie lau ist, weder kalt noch warm. Die christliche Gemeinde ist nicht mehr warm, sondern hat sich mit der Kälte der Welt verbündet und ist dadurch lau geworden. Viele haben sich der Welt gleichgestellt und haben damit ihre Kraft verloren. Wenn sie warm wären, dann könnten sie in der Kraft Gottes ihr Werk verrichten. Wenn sie kalt wären, dann könnten sie bekehrt werden. Weil sie aber lau sind, werden sie ausgespiehen werden.
Hinweis: In der heutigen Zeit sagen viele, dass sie an Gott glauben. Doch sie gehen weder in den Gottesdienst noch lesen sie in der Bibel. Sie sind lau, weder kalt (Unbekehrte) noch warm (Nachfolger Jesu). Selbst diejenigen, die bekennen, Gottes Gebote zu halten, haben nur noch den Schein der Frömmigkeit, weil sie sich der Welt gleichgestellt haben. Es ist heute eben wichtiger, ein schönes Auto oder eine tolle Wohnung zu haben, als das Werk Gottes zu unterstützen.
Offenbarung 3,17
Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Selbsttäuschung ist die wahre Krankheit von Laodizea. Sie denkt, sie ist reich und weiß nicht, wie sie wirklich da steht.
Das Volk Gottes schlummert weiter in ihren Sünden ohne nach dem Willen Gottes zu fragen. Alle Warnungen, die gegeben werden um sich auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten, werden in den Wind geschlagen. Wenn die Menschen anfangen würden, ihre Werke und ihr Leben mit dem zu vergleichen, was die Bibel fordert, dann würden sie sehr schnell feststellen, dass sie sehr weit davon entfernt sind.
Wenn sie nur hergehen und ihre Gesinnung mit Galater 5 vergleichen würden, wo die Frucht des Geistes beschrieben ist, dann würden sie sehr schnell feststellen, dass sie von dem, wie Jesus uns gern hätte, sehr wenig umgesetzt haben. Wir müssen den Heiligen Geist bitten, dass er unsere Fehler zeigt, damit wir sie überwinden können. Wir müssen erkennen, dass wir ganz von der Gnade und Barmherzigkeit Gottes abhängig sind und dass unser Charakter noch viele Mängel aufweist.
Solange wir davon überzeugt sind, dass das Wenige, das uns von der Welt unterscheidet, ausreicht, um am Ende der Zeit bestehen zu können, werden wir uns nicht auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten können.
Hinweis: Gerade diejenigen, die behaupten, dass Laodizea die anderen sind, verkörpern Laodizea.
Offenbarung 3,18.19
Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufts, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Welche ich liebhabe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
So wie Gold ein Maß des irdischen Reichtums ist, so ist das Gold, dass im Feuer geläutert ist, ein Maß für den reinen Glauben und die reine Liebe. Alles was uns fehlt, will Jesus uns geben, wenn wir nur darum bitten. Es kostet nichts, wir müssen nur wollen.
Hinweis: Wer diesen Willen nicht hat, der darf auch um diesen Willen bitten (vgl. 2. Korinther 8,10).
Wenn wir umkehren (Buße tun) und unsere Sünden Jesus bekennen, dann ist er treu und gerecht und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (vgl. 1. Johannes 1,9). Alles was wir tun müssen, ist Jesus darum bitten, dass er uns unsere Fehler zeigt, dass er uns Augensalbe schenkt, damit wir erkennen, wie wir vor Gott sind. Die Augensalbe stellt die Gnade Gottes dar, die uns aufzeigt, wie Gott uns sieht und dass wir umkehren müssen. Wenn wir umkehren und unsere Sünden bekennen, wenn wir gegen unsere Charakterschwächen mit Gottes Hilfe ankämpfen, dann erhalten wir weiße Kleider, die einen fleckenlosen Charakter bedeuten.
Was bedeutet das, wenn Jesus uns züchtigt?
Es ist so, dass wir nicht alle Dinge im Leben verstehen können und dass es bestimmte Situationen im Leben gibt, wo wir uns fragen, wozu Gott uns in diese Situation führt. Wer aber sein Leben Jesus übergeben hat, der darf gewiss sein, dass alle Dinge, die ihm widerfahren, zu seinem Besten dienen (vgl. Römer 8,28). So führt uns Jesus eben in Situationen, um unseren Weg oder unser Denken zu korrigieren.
Offenbarung 3,20
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Es läuft der letzte Akt der Weltgeschichte. Jesus geht von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch und klopft an. Wer aufmacht und sein Leben mit Jesus lebt, für den wird die Kreuzigung Wirklichkeit. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unser Leben Jesus zu übergeben.
Hinweis: Das Abendmahl ist ein Symbol für die Erlösung von den Sünden durch den Tod Jesu am Kreuz.
Offenbarung 3,21
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
Wer in diesem lauwarmen, seelengefährlichen Zustand der letzten Zeit überwindet, der wird das ewige Leben erhalten.