Offenbarung 12,1.2
Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt.
Johannes sieht eine Frau am Himmel. Vom Grundtext her müsste es eigentlich im Himmel heißen. Die Frau befindet sich also im Himmel. Nun, nicht nur in der Prophetie, sondern auch bei anderen Stellen in der Bibel, stellt eine Frau die Gemeinde Gottes dar:
1. Mose 3,15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Diesen Text finden wir im Rahmen der Verführung von Adam und Eva im Paradies. Die Schlange, die Eva verführte, ist nach Offenbarung 12,9 ein Symbol für Satan. Er verführte die ersten Menschen zur Auflehnung gegen Gott und gegen seine Gebote. Gott kündigte daraufhin den Kampf zwischen Gott und Satan und dem jeweiligen Nachkommen an.
Hinweis: Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wird der Kampf zwischen Satan und der Gemeinde Gottes näher beschrieben. Satan sollte dem Nachkommen der Gemeinde Gottes in die Ferse stechen. Dies erfüllte sich, als Jesus gekreuzigt wurde. Doch diese Prophezeiung beinhaltet auch, dass Jesus eines Tages Satan den Kopf zertreten wird. Damit wird die Sünde für immer ausgelöscht sein.
Das Weib oder die reine Frau ist also ein Symbol für die Gemeinde Gottes auf Erden:
2. Korinther 11,2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.
Eine reine Frau hat immer nur einen Mann, zu dem sie gehört und dem sie vertraut. Im Gegensatz dazu wird in Offenbarung 17 die abgefallene Gemeinde Gottes als Hure bezeichnet. Hier aber ist die Gemeinde Gottes - die Frau - mit der Sonne bekleidet. Die Sonne, die uns Licht gibt, ist ein passendes Symbol für Jesus, der nach Johannes 8,12 das Licht der Welt ist. In Maleachi 3,20 ist sogar von der Sonne der Gerechtigkeit die Rede. Die Gemeinde Gottes hat also die Gerechtigkeit Jesu angezogen, d. h. sie verlässt sich nicht auf ihre eigenen Werke, sondern ausschließlich auf die Gnade Gottes und das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz! Aus diesem Grund werden nach Epheser 5,8 Nachfolger Jesu auch Kinder des Lichts genannt.
Die Frau symbolisiert das Volk Gottes während der gesamten Geschichte der Menschheit. Im Alten Testament war es das Volk Israel. Im Neuen Testament ist es das geistliche Israel, das nach Galater 3,29 und Galater 6,15.16 die christliche Gemeinde darstellt. Dies wird durch die Krone mit den zwölf Sternen dargestellt. Die Zahl Zwölf ist in der Bibel der Inbegriff der Fülle. Die Krone ist ein Zeichen königlicher Würde (vgl. 1. Petrus 2,9).
Hinweis: Die Sterne symbolisieren wohl die zwölf Stämme Israels. Da die Frau noch in den Geburtswehen lag, also der Messias noch nicht geboren wurde, macht es wenig Sinn, in den 12 Sternen auch die 12 Apostel zu sehen.
Was könnte der Mond bedeuten?
Wir wissen, dass der Mond von sich auch nicht leuchten kann. Der Mond reflektiert lediglich das Licht der Sonne. Und doch beleuchtet der Mond bei Dunkelheit die Erde:
2. Petrus 1.19 Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
Die Gemeinde Gottes steht also auf dem prophetischen Wort, d. h. sie beachtet Gottes Vorhersagen und ihre Lehren basieren allein auf der heiligen Schrift!
Hinweis: Der Mond kann noch zusätzlich bedeuten, dass das Alte Testament seinen Glanz vom Neuen Testament her hat. Erst durch Jesus und seinen Tod am Kreuz erfüllten sich viele Ereignisse, die im Alten Testament nur Schatten zukünftiger Dinge waren. So endete mit dem Tod Jesu der irdische Opferdienst (vgl. Hebräer 10,14). Auch der gesamte Tempel verlor mit dem Tod Jesu seine Funktion, da Jesus nach seiner Auferstehung seinen Mittlerdienst im himmlischen Heiligtum antrat.
Empfehlung
Offenbarung 12,3.4
Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.
Nun sieht Johannes ein weiteres Zeichen am Himmel: einen roten Drachen. Auch hier müsste es laut Grundtext wieder im Himmel heißen. Wer ist mit dem Drachen gemeint?
Vers 9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.
Der Drache ist ein Symbol für Satan. Aber was bedeutet es, dass der Drache mit seinem Schwanz den dritten Teil der Sterne auf die Erde wirft?
Nach Jesaja 9,14 ist der Schwanz ein Symbol für Verführung. In Offenbarung 1,20 erfahren wir, dass Sterne in der Offenbarung Symbole für Engel sind. Zusammengefasst bedeutet dies, dass Satan ein Drittel aller Engel im Himmel durch Verführung auf seine Seite, d. h. zur Rebellion gegen Gott, gezogen hat. Aus diesem Grund erscheinen die Zeichen auch "im" Himmel, denn der große Kampf zwischen Gut und Böse begann nicht auf der Erde, sondern im Himmel!
Obwohl der Drache in erster Linie Satan darstellt, hat er doch gekrönte Häupter und Hörner. Dies bedeutet, dass Satan durch irdische, weltliche Mächte wirkt. Satan sollte nun also vor die Gemeinde Gottes treten, um ihr Kind zu fressen. Dieses Kind soll nach Offenbarung 12,5 alle Völker weiden und entrückt zu Gott werden. Damit ist klar, dass mit dem Kind Jesus gemeint ist.
In der Geschichte erfüllte sich dieses Ereignis, als das heidnische Rom durch Herodes (vgl. Matthäus 2,16-18) Jesus töten wollte. In Gestalt gottloser Menschen versuchte Satan Jesus umzubringen. Wo auch immer Satan imstande war oder ist(!), eine Regierung so völlig zu beherrschen, dass sie seine Anschläge zur Ausführung bringt, da wird diese Nation für die betreffende Zeit Satans Stellvertreter. Dies war bei fast allen großen heidnischen Reichen der Fall. Z. B. wird Satan in Hesekiel 28 als König von Tyrus dargestellt. Dies konnte geschehen, weil er jene Regierung völlig beherrschte. In den ersten Jahrhunderten des christlichen Zeitalters war es vor allem das heidnische Rom, das von Satan für seine Zwecke missbraucht wurde. Interessanterweise war der rote Drache auch ein militärisches Abzeichen des heidnischen Roms.
Hinweis: In Daniel 8,9 finden wir ebenfalls eine Beschreibung des heidnischen Roms. Auch dort wird erwähnt, dass Rom Sterne auf die Erde werfen würde. In beiden Texten kommen also Sterne vor, die auf die Erde geworfen werden.
Offenbarung 12,5
Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.
Aus dem Volk Gottes kam ein Sohn hervor, der der Beschützer der Welt sein sollte. Es war Jesus, der verheißene Messias, der einst die Herrschaft über alle Menschen haben sollte:
Jesaja 9,5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
Satan hatte ständig versucht, Jesus zu verführen oder zu beseitigen. Als Jesus am Kreuz starb, hatte Satan scheinbar gewonnen. Doch weil Jesus keiner Versuchung unterlag und nicht sündigte, hatte er dem Tod die Macht genommen. Die Sünde wurde besiegt. Nach dem Tod Jesu griff Gott ein und entrückte seinen Sohn in den Himmel und setzte ihn auf seinen Thron (vgl. Jesus Christus - Gott oder Mensch?).
Hinweis: Man darf sich nicht vorstellen, dass Jesus nun ständig auf einem Thron zur Rechten Gottes sitzt. Vielmehr ist damit die Amtseinsetzung Jesu als Hohenpriester gemeint (vgl. Hebräer 8,1). Wenn ein König gekrönt wird, setzt er sich ja auch bei der Zeremonie auf einen Thron und bleibt dann nicht Zeitlebens darauf sitzen.
Offenbarung 12,6
Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, daß sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage.
Nachdem Jesus auferstanden und in den Himmel aufgefahren war, sollte eine Zeit kommen, in der die Gemeinde Gottes in die Wüste fliehen musste. Wir sollten die Wüste hier nicht in wortwörtlichem Sinne verstehen, sondern symbolisch. Die Wüste ist ein Ort der Gefahr. Man kann nicht als große Gruppe in der Wüste überleben, sondern nur als Einzelne. Das Volk Gottes musste sich also zerstreuen, wenn es überleben wollte. Die Nachfolger Jesu mussten an einsamen Orten leben, wenn sie den Anschlägen Satans entgehen wollten. Diese Zerstreuung sollte 1260 Tage dauern (vgl. Daniel 12,7).
Nach dem Jahr-Tag-Prinzip entspricht dieser Zeitraum 1260 Jahren. Dieser Zeitraum kommt in der biblischen Prophetie insgesamt 7x vor. Gott wollte ganz sicher sein, dass wir die Vorhersage auch verstehen. In Daniel 7,25 haben wir gesehen, dass dieser Zeitraum die päpstliche Vorherrschaft in Europa von 538 - 1798 n. Chr. darstellt. Da Satan Jesus nach seiner Auferstehung nicht mehr direkt angreifen konnte, richtete sich sein ganzer Hass gegen die Nachfolger Jesu. Daher gab es Verfolgungen durch das heidnische Rom, später dann auch durch das päpstliche Rom.
Während der 1260 Jahre gab es religiöse Gruppierungen wie z. B. die Waldenser oder die Albingenser, die die wahre Gemeinde darstellten. Sie lernten zum Teil die Bibel auswendig oder schrieben sie von Hand ab und sorgten so für ihre Verbreitung. Sie mussten sich in den Bergen und damit in der Einsamkeit verstecken, um nicht von Soldaten verhaftet zu werden.
Hinweis: Manche Ausleger sehen in der Frau mit den zwölf Sternen Maria, die Mutter Jesu. An dieser Stelle haben wir den besten Beweis dafür, dass es sich bei dieser Frau nicht um die Maria der Bibel handeln kann. In der Bibel wird nirgends erwähnt, dass Maria in eine Wüste flüchten musste. Wenn Maria nun im Himmel wäre, was nach Römer 3,10 überhaupt nicht sein kann (vgl. Marias Botschaft), dann müsste sie dort sicherlich nicht in eine Wüste fliehen.
Offenbarung 12,7-9
Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.
An dieser Stelle erhalten wir große Einblicke in den großen Kampf, der im Universum tobt. Satan und seine Engel kämpfen gegen Jesus (Michael = Der, der wie Gott ist) und seine Engel. In Jesaja 14 und Hesekiel 28 erfahren wir Einzelheiten darüber, warum Satan, der schönste unter allen Engeln, gegen Gott rebellierte und dadurch abgefallen ist. Nachdem Satan sich im Himmel gegen Gott aufgelehnt hatte, wurde er aus dem Himmel hinausgeworfen. Seit dieser Zeit kämpft Satan um jeden einzelnen Menschen.
Satan bedient sich vor allem irdischer Mächte, um das Volk Gottes zu verfolgen. Dieses Verständnis über Satans Vorgehensweise ist wichtig, um die nachfolgenden Verse verstehen zu können. Satan verführt die Welt dadurch, dass er alles nur Erdenkbare unternimmt, um den Menschen den Zugang zu Jesus, dem alleinigen Erlöser dieser Welt, zu verwehren. Er möchte, dass alle Menschen verloren gehen.
Hinweis: Satan ist bei seiner Vorgehensweise so geschickt, dass heute nur noch wenige an die Existenz Satans glauben. Manche stellen sich den Teufel als rotes Monster mit Hörnern vor. Die Bibel hingegen beschreibt Satan als den schönsten Engel, der einst im Himmel lebte.
Offenbarung 12,10
Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott.
Der Kampf zwischen Christus und Satan erreichte seinen Höhepunkt, als der Sohn Gottes ans Kreuz geschlagen wurde. Als Jesus am Kreuz ausrief: "Es ist vollbracht", wurde der Sieg errungen. Der große Streit war entschieden und Jesus blieb Sieger. Nun war erwiesen, wohin die offene Auflehnung gegen Gott führt. Ja selbst vor dem Tod des Sohnes Gottes machte Satan nicht halt.
Weil die himmlischen Wesen den Charakter Satans erkannten, ist Satan seit dem verworfen. Satan erkannte, dass ihm seine Maske abgerissen war. Seine Handlungsweise wurde vor den nicht gefallenen Engeln und dem ganzen Himmel offenbar. Er hatte sich selbst als Mörder zu erkennen gegeben. Indem er das Blut des Sohnes Gottes vergoss, verlor er alle Sympathien der himmlischen Wesen. Fortan war sein Wirken beschränkt. Welche Haltung er auch immer einnehmen würde, er konnte nicht mehr auf die Engel warten, wenn sie von den himmlischen Höfen kamen, um dann vor ihnen Christi Brüder verklagen. Das letzte Band der Zuneigung zwischen der himmlischen Welt und Satan war zerrissen.
Satan ist der Verkläger der Brüder. Als Jesus mit Satan um den Leichnam Moses stritt, so hatte Jesus es nicht gewagt, Satan zu verdammen (vgl. Judas 1,9). Jesus wollte nicht mit den gleichen Mitteln wie Satan kämpfen. Wenn wir Menschen z. B. unsere Sünden bekennen, so dürfen wir wissen, dass Jesus sie uns vergeben hat. Satan wird uns aber immer versuchen, indem er uns unsere Sünden vor Augen hält. Doch wir dürfen wissen, dass Jesus treu und gerecht ist und dass er uns seine Gerechtigkeit schenkt, sobald wir unsere Sünden bereuen, bekennen und lassen. Als Jesus am Kreuz aufschrie "Es ist vollbracht", war der Kampf im Himmel und auf Erden entschieden. Jesus blieb Sieger. Satan war als Lügner und Mörder entlarvt. Er hat seit dem keinen Anspruch auf die Kinder Gottes mehr, da Jesus durch seine Liebe zu uns Menschen das Opfer erbracht hatte, das nötig war, damit wir erlöst sein können.
Offenbarung 12,11
Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod.
Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Jeder, der das Erlösungsblut für sich beansprucht, kann damit Satan überwinden. Interessant an dieser Stelle ist, dass sie auch durch ihr Zeugnis Satan überwunden haben. In Epheser 6 ist die Waffenrüstung Gottes beschrieben, mit der man siegreich gegen die Sünde kämpfen kann. Die Waffenrüstung besteht auch aus Stiefeln, mit denen man für das Evangelium eintreten soll. Die Verkündigung des Evangeliums gehört zu den Grundaufgaben eines jeden Christen, um gegen die Sünde siegreich zu bleiben oder siegreich zu werden.
Offenbarung 12,12
Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.
Während Jesus hier auf Erden lebte, hatte Satan ihn ständig versucht. Er wollte Jesus zum Sündigen verleiten, damit der Erlösungsplan scheitern würde. Hätte Jesus aber nur eine einzige Sünde begangen, so hätte Satan gewonnen.
Nach Römer 6,23 ist der Tod das Urteil über die Sünde. Sünde ist Rebellion oder Auflehnung gegen Gott und gegen seine Gebote. Aus dieser Sünde entstehen sündige Taten. Jesus, der Sohn Gottes, kam nun auf unsere Erde, um diesen Preis für die Übertretung der Gebote Gottes zu bezahlen. Hätte Jesus nur eine einzige Sünde begangen, so hätten wir keinen Erlöser. Wir hätten keinen Stellvertreter, der für unsere Übertretungen die gerechte Strafe empfangen hätte. Ja, Jesus hätte fallen können, aber er fiel nicht. Er blieb Gott treu bis zu seinem Tod.
Darum sollen sich alle freuen, die im Himmel wohnen. Im Gegensatz zu denen, die auf Erde wohnen und die Feinde Gottes darstellen (vgl. Offenbarung 13,8), zählen die Nachfolger Jesu gemäß Philipper 3,20 zu denen, die im Himmel wohnen.
Weil Jesus den Versuchungen Satans widerstanden hat, weiß Satan nun, dass er den Kampf verloren hat. Jetzt richtet er seinen ganzen Hass gegen die Nachfolger Jesu. Er weiß, dass er wenig Zeit hat, weil Jesus eines Tages wiederkommen und ihn und seine Anhänger richten wird (vgl. Offenbarung 20). Weh der Erde und dem Meer. Im nächsten Kapitel können wir erkennen, wie Satan ganz gezielt durch das Meer- und Erdentier das Volk Gottes angreift.
Offenbarung 12,13.14
Und als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, daß sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.
Weil der Kampf durch den Tod Jesu am Kreuz entschieden war, wurde Satan endgültig auf die Erde geworfen. Jesus selbst sah in Lukas 10,18 in prophetische Schau Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Nachdem Satan erkannte, dass er den Kampf verloren hatte, verfolgt er nun die Gemeinde Jesu auf Erden durch irdische Mächte.
Die 3,5 Zeiten beziehen sich auf den gleichen Zeitraum wie in Vers 6. Nach Daniel 4 steht der Begriff Zeit für ein Jahr. Ein Jahr hatte im Alten Testament 360 Tage womit wir wieder auf die Anzahl von 1260 Tagen kommen. Wie wir in Daniel 7,25b schon gesehen haben, kann diese Zeit nur für die päpstliche Vorherrschaft in Europa stehen.
Was bedeutet es, dass der Frau Adlerflügel gegeben wurden?
In 2. Mose 19,4 ist beschrieben, wie Gott das Volk Israel aus Ägypten geführt hat. Die Bibel beschreibt, dass Gott sein Volk auf Adlerflügeln getragen hatte. Wir können deshalb davon ausgehen, dass die Adlerflügel der Frau symbolisch für den Schutz Gottes stehen, mit dem er sein Volk auf Erden beschützt.
Offenbarung 12,15-17
Und die Schlange stieß auf ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
Nach Offenbarung 17,15 steht Wasser in der Prophetie als Symbol für Völker und Nationen. Wir sind jetzt also an der Stelle in der Geschichte angelangt, wo das Volk Gottes durch andere Völker verfolgt wurde. Satan, die alte Schlange, benutzte irdische Mächte, um das Volk Gottes zu verfolgen. Interessant ist hier, dass die Erde der Frau half. Wenn nun Wasser für Völker und Nationen steht, so muss die Erde für ein unbewohntes Gebiet stehen. Damit können wir nun den Zeitraum ziemlich genau einordnen, denn es ist die Zeit, als viele Menschen in Europa aufgrund der Verfolgungen durch das päpstliche Rom nach Amerika, in ein fast unbewohntes Land, flüchteten. Offenbarung 13,11 schildert, wie sich dieses Land, das zum Schutz der Gläubigen diente, im Laufe der Zeit verändern würde.
Als Satan erkannte, dass er Gottes Volk nicht vernichten konnte, wurde er zornig. Und weil er auf die Frau zornig wurde, kämpft er gegen die Übrigen. Es muss also ein Unterschied zwischen dem Volk Gottes und den Übrigen geben, die Gottes Gebote halten.
Um das Konzept der Übrigen zu verstehen, betrachten wir die Geschichte Elias am Berg Karmel. Gottes Volk war tief im Götzendienst verstrickt. Und doch gab es einzelne Gläubige, die Gott treu blieben und die deshalb das richtige Verständnis über den Weg der Erlösung und den richtigen Weg der Anbetung Gottes kannten. Die Übrigen waren dabei nicht die besseren Gläubigen. Auch keine Elite-Truppe. Sie waren einfach diejenigen, die das richtige Verständnis der Wahrheit hatten. Und darum konnte Elia das Volk Gottes auch entsprechend auffordern:
1. Könige 18,21 Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach.
Und Elia war auch nicht der einzige, der Gott treu blieb. Noch weitere 7000 Gläubige blieben Gott ebenfalls treu:
1. Könige 19,18 Und ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat.
Warum bekämpft Satan aber die Übrigen, die Gottes Gebote halten? Nun, die Übrigen haben die Wahrheit. Und darum können auch nur sie es sein, die dem Volk Gottes die Wahrheit bringen. Hätte es Satan bei Elia geschafft, alle zum Götzendienst zu verleiten, so wäre das Volk Gottes untergegangen. Am Ende der Zeit ist es ebenso. Wenn Satan es schaffen würde, diejenigen zu vernichten, die Gottes Gebote halten, dann wäre niemand mehr da, der den Gläubigen auf der ganzen Welt die Botschaft von der richtigen Anbetung Gottes bringen könnte.
Zur Zeit der Apostel waren die Gebote Gottes kein Thema. Alle Christen hielten diese. Doch Gott wusste, dass dies vor der Wiederkunft Jesu nicht mehr so sein würde. In Daniel 7,25 sah Gott voraus, dass eine religiöse Macht die Gebote Gottes ändern würde. Dies erfüllte sich, als das päpstliche Rom den biblischen Sabbat vom siebten Tag der Woche auf den ersten Tag verlegte. Und weil es beim Sabbat nicht nur um Ruhe geht, sondern vor allem um die Frage der Anbetung, wandte sich Gottes Volk mit der Zeit von der wahren Anbetung des Schöpfers von Himmel und Erde ab. Sie fingen an, das Tier und den Drachen anzubeten (vgl. Offenbarung 13,3.4). Und deshalb braucht es, wie damals bei Elia, wieder jemanden, der Gottes Volk aufruft, nicht mehr auf beiden Beinen zu hinken, sondern allein Gott zu dienen und ihm die Ehre geben.
Mitte des 19. Jhdt entstand aufgrund des Studiums des prophetischen Buches Daniel aus dem AT eine religiöse Bewegung, die schließlich den Sabbat als Teil der zehn Gebote wiederentdeckte. Diese Bewegung wurde sogar in Offenbarung 10 prophetisch vorhergesagt. Viele haben sich dieser weltweiten Bewegung angeschlossen, um Gottes Volk auf die bevorstehende Wiederkunft Jesu, durch die Verkündigung der 3fachen Engelsbotschaft aus Offenbarung 14, vorzubereiten. Der Name dieser Bewegung - Siebenten-Tags-Adventisten - ist auch ihr Programm. Es geht um den Sabbat und deshalb um die richtige Anbetung Gottes und um die Wiederkunft Jesu. Gott hat die Übrigen ins Leben gerufen, damit diese seinem Volk die letzten Botschaften verkündigen. Und weil Satan nicht möchte, dass Menschen Gottes Endzeitbotschaft hören, weil sie damit den Verführungen entgehen könnten, richtet er seinen Zorn gegen die Übrigen.
Betrachten wir nun das Zeugnis Jesu:
Das Zeugnis Jesu kann zwei Dinge bedeuten: Zeugnis über Jesus zu geben oder ein Zeugnis direkt von Jesus zu erhalten. Nach Offenbarung 1,2 erhielt Johannes die Offenbarung direkt von Jesus. Alles, was er gesehen hatte, sollte das Zeugnis von Jesus Christus sein. Nach Offenbarung 19,10 ist das Zeugnis Jesu der Geist der Weissagung. Betrachten wir die zwei folgenden Bibelstellen:
Offenbarung 19,10 Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
Offenbarung 22,8.9 Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich's gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!
In beiden Bibelstellen wir erwähnt, dass Johannes vor dem Engel niederfiel, um ihn anzubeten. In beiden Fällen antwortete der Engel, dass er nur ein Mitknecht von Johannes und seinen Brüdern sei, die den Geist der Weissagung haben oder Propheten sind. Ein Prophet hat demnach den Geist der Weissagung, was das Zeugnis Jesus darstellt. Dies wird wiederum von Offenbarung 1 bestätigt, da Johannes, der ja offensichtlich die Gabe der Prophetie besaß, das Zeugnis von Jesus Christus hatte. Das Zeugnis Jesu ist also die Gabe der Prophetie. Gott schenkt Menschen verschiedene Gaben:
1. Korinther 12,4-11 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.
Diese verschiedene Gaben dienen dem Erhalt der Gemeinde Gottes auf Erden. Eine Gabe ist z. B. die Gabe der prophetischen Rede. Die Übrigen, die die Gebote Gottes halten, sollen ja das Zeugnis Jesu und somit die Gabe der Prophetie besitzen. Diese Gabe der Prophetie hat sich im Dienst von Ellen G. White erwiesen. Sie lebte Ende des 19. Jhdt und ihre Schriften sind eine fortwirkende Stimme der Wahrheit und geben der Gemeinde Gottes Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung. Ihre Schriften heben auch deutlich hervor, dass die Bibel das Maß ist, an dem alle Dinge geprüft werden müssen.
Das Buch, das mich von Ellen White am meisten beeindruckt, beschreibt sehr detailliert die Dinge, die in naher Zukunft über die ganze Menschheit hereinbrechen werden. Es beschreibt, wie wir gewappnet sein können, um nicht den großen Verführungen der letzten Tage zu erliegen. Es ist das Buch Vom Schatten zum Licht.
Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt.
Johannes sieht eine Frau am Himmel. Vom Grundtext her müsste es eigentlich im Himmel heißen. Die Frau befindet sich also im Himmel. Nun, nicht nur in der Prophetie, sondern auch bei anderen Stellen in der Bibel, stellt eine Frau die Gemeinde Gottes dar:
1. Mose 3,15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Diesen Text finden wir im Rahmen der Verführung von Adam und Eva im Paradies. Die Schlange, die Eva verführte, ist nach Offenbarung 12,9 ein Symbol für Satan. Er verführte die ersten Menschen zur Auflehnung gegen Gott und gegen seine Gebote. Gott kündigte daraufhin den Kampf zwischen Gott und Satan und dem jeweiligen Nachkommen an.
Hinweis: Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wird der Kampf zwischen Satan und der Gemeinde Gottes näher beschrieben. Satan sollte dem Nachkommen der Gemeinde Gottes in die Ferse stechen. Dies erfüllte sich, als Jesus gekreuzigt wurde. Doch diese Prophezeiung beinhaltet auch, dass Jesus eines Tages Satan den Kopf zertreten wird. Damit wird die Sünde für immer ausgelöscht sein.
Das Weib oder die reine Frau ist also ein Symbol für die Gemeinde Gottes auf Erden:
2. Korinther 11,2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.
Eine reine Frau hat immer nur einen Mann, zu dem sie gehört und dem sie vertraut. Im Gegensatz dazu wird in Offenbarung 17 die abgefallene Gemeinde Gottes als Hure bezeichnet. Hier aber ist die Gemeinde Gottes - die Frau - mit der Sonne bekleidet. Die Sonne, die uns Licht gibt, ist ein passendes Symbol für Jesus, der nach Johannes 8,12 das Licht der Welt ist. In Maleachi 3,20 ist sogar von der Sonne der Gerechtigkeit die Rede. Die Gemeinde Gottes hat also die Gerechtigkeit Jesu angezogen, d. h. sie verlässt sich nicht auf ihre eigenen Werke, sondern ausschließlich auf die Gnade Gottes und das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz! Aus diesem Grund werden nach Epheser 5,8 Nachfolger Jesu auch Kinder des Lichts genannt.
Die Frau symbolisiert das Volk Gottes während der gesamten Geschichte der Menschheit. Im Alten Testament war es das Volk Israel. Im Neuen Testament ist es das geistliche Israel, das nach Galater 3,29 und Galater 6,15.16 die christliche Gemeinde darstellt. Dies wird durch die Krone mit den zwölf Sternen dargestellt. Die Zahl Zwölf ist in der Bibel der Inbegriff der Fülle. Die Krone ist ein Zeichen königlicher Würde (vgl. 1. Petrus 2,9).
Hinweis: Die Sterne symbolisieren wohl die zwölf Stämme Israels. Da die Frau noch in den Geburtswehen lag, also der Messias noch nicht geboren wurde, macht es wenig Sinn, in den 12 Sternen auch die 12 Apostel zu sehen.
Was könnte der Mond bedeuten?
Wir wissen, dass der Mond von sich auch nicht leuchten kann. Der Mond reflektiert lediglich das Licht der Sonne. Und doch beleuchtet der Mond bei Dunkelheit die Erde:
2. Petrus 1.19 Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
Die Gemeinde Gottes steht also auf dem prophetischen Wort, d. h. sie beachtet Gottes Vorhersagen und ihre Lehren basieren allein auf der heiligen Schrift!
Hinweis: Der Mond kann noch zusätzlich bedeuten, dass das Alte Testament seinen Glanz vom Neuen Testament her hat. Erst durch Jesus und seinen Tod am Kreuz erfüllten sich viele Ereignisse, die im Alten Testament nur Schatten zukünftiger Dinge waren. So endete mit dem Tod Jesu der irdische Opferdienst (vgl. Hebräer 10,14). Auch der gesamte Tempel verlor mit dem Tod Jesu seine Funktion, da Jesus nach seiner Auferstehung seinen Mittlerdienst im himmlischen Heiligtum antrat.
Empfehlung
Offenbarung 12,3.4
Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.
Nun sieht Johannes ein weiteres Zeichen am Himmel: einen roten Drachen. Auch hier müsste es laut Grundtext wieder im Himmel heißen. Wer ist mit dem Drachen gemeint?
Vers 9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.
Der Drache ist ein Symbol für Satan. Aber was bedeutet es, dass der Drache mit seinem Schwanz den dritten Teil der Sterne auf die Erde wirft?
Nach Jesaja 9,14 ist der Schwanz ein Symbol für Verführung. In Offenbarung 1,20 erfahren wir, dass Sterne in der Offenbarung Symbole für Engel sind. Zusammengefasst bedeutet dies, dass Satan ein Drittel aller Engel im Himmel durch Verführung auf seine Seite, d. h. zur Rebellion gegen Gott, gezogen hat. Aus diesem Grund erscheinen die Zeichen auch "im" Himmel, denn der große Kampf zwischen Gut und Böse begann nicht auf der Erde, sondern im Himmel!
Obwohl der Drache in erster Linie Satan darstellt, hat er doch gekrönte Häupter und Hörner. Dies bedeutet, dass Satan durch irdische, weltliche Mächte wirkt. Satan sollte nun also vor die Gemeinde Gottes treten, um ihr Kind zu fressen. Dieses Kind soll nach Offenbarung 12,5 alle Völker weiden und entrückt zu Gott werden. Damit ist klar, dass mit dem Kind Jesus gemeint ist.
In der Geschichte erfüllte sich dieses Ereignis, als das heidnische Rom durch Herodes (vgl. Matthäus 2,16-18) Jesus töten wollte. In Gestalt gottloser Menschen versuchte Satan Jesus umzubringen. Wo auch immer Satan imstande war oder ist(!), eine Regierung so völlig zu beherrschen, dass sie seine Anschläge zur Ausführung bringt, da wird diese Nation für die betreffende Zeit Satans Stellvertreter. Dies war bei fast allen großen heidnischen Reichen der Fall. Z. B. wird Satan in Hesekiel 28 als König von Tyrus dargestellt. Dies konnte geschehen, weil er jene Regierung völlig beherrschte. In den ersten Jahrhunderten des christlichen Zeitalters war es vor allem das heidnische Rom, das von Satan für seine Zwecke missbraucht wurde. Interessanterweise war der rote Drache auch ein militärisches Abzeichen des heidnischen Roms.
Hinweis: In Daniel 8,9 finden wir ebenfalls eine Beschreibung des heidnischen Roms. Auch dort wird erwähnt, dass Rom Sterne auf die Erde werfen würde. In beiden Texten kommen also Sterne vor, die auf die Erde geworfen werden.
Offenbarung 12,5
Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.
Aus dem Volk Gottes kam ein Sohn hervor, der der Beschützer der Welt sein sollte. Es war Jesus, der verheißene Messias, der einst die Herrschaft über alle Menschen haben sollte:
Jesaja 9,5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
Satan hatte ständig versucht, Jesus zu verführen oder zu beseitigen. Als Jesus am Kreuz starb, hatte Satan scheinbar gewonnen. Doch weil Jesus keiner Versuchung unterlag und nicht sündigte, hatte er dem Tod die Macht genommen. Die Sünde wurde besiegt. Nach dem Tod Jesu griff Gott ein und entrückte seinen Sohn in den Himmel und setzte ihn auf seinen Thron (vgl. Jesus Christus - Gott oder Mensch?).
Hinweis: Man darf sich nicht vorstellen, dass Jesus nun ständig auf einem Thron zur Rechten Gottes sitzt. Vielmehr ist damit die Amtseinsetzung Jesu als Hohenpriester gemeint (vgl. Hebräer 8,1). Wenn ein König gekrönt wird, setzt er sich ja auch bei der Zeremonie auf einen Thron und bleibt dann nicht Zeitlebens darauf sitzen.
Offenbarung 12,6
Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, daß sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage.
Nachdem Jesus auferstanden und in den Himmel aufgefahren war, sollte eine Zeit kommen, in der die Gemeinde Gottes in die Wüste fliehen musste. Wir sollten die Wüste hier nicht in wortwörtlichem Sinne verstehen, sondern symbolisch. Die Wüste ist ein Ort der Gefahr. Man kann nicht als große Gruppe in der Wüste überleben, sondern nur als Einzelne. Das Volk Gottes musste sich also zerstreuen, wenn es überleben wollte. Die Nachfolger Jesu mussten an einsamen Orten leben, wenn sie den Anschlägen Satans entgehen wollten. Diese Zerstreuung sollte 1260 Tage dauern (vgl. Daniel 12,7).
Nach dem Jahr-Tag-Prinzip entspricht dieser Zeitraum 1260 Jahren. Dieser Zeitraum kommt in der biblischen Prophetie insgesamt 7x vor. Gott wollte ganz sicher sein, dass wir die Vorhersage auch verstehen. In Daniel 7,25 haben wir gesehen, dass dieser Zeitraum die päpstliche Vorherrschaft in Europa von 538 - 1798 n. Chr. darstellt. Da Satan Jesus nach seiner Auferstehung nicht mehr direkt angreifen konnte, richtete sich sein ganzer Hass gegen die Nachfolger Jesu. Daher gab es Verfolgungen durch das heidnische Rom, später dann auch durch das päpstliche Rom.
Während der 1260 Jahre gab es religiöse Gruppierungen wie z. B. die Waldenser oder die Albingenser, die die wahre Gemeinde darstellten. Sie lernten zum Teil die Bibel auswendig oder schrieben sie von Hand ab und sorgten so für ihre Verbreitung. Sie mussten sich in den Bergen und damit in der Einsamkeit verstecken, um nicht von Soldaten verhaftet zu werden.
Hinweis: Manche Ausleger sehen in der Frau mit den zwölf Sternen Maria, die Mutter Jesu. An dieser Stelle haben wir den besten Beweis dafür, dass es sich bei dieser Frau nicht um die Maria der Bibel handeln kann. In der Bibel wird nirgends erwähnt, dass Maria in eine Wüste flüchten musste. Wenn Maria nun im Himmel wäre, was nach Römer 3,10 überhaupt nicht sein kann (vgl. Marias Botschaft), dann müsste sie dort sicherlich nicht in eine Wüste fliehen.
Offenbarung 12,7-9
Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.
An dieser Stelle erhalten wir große Einblicke in den großen Kampf, der im Universum tobt. Satan und seine Engel kämpfen gegen Jesus (Michael = Der, der wie Gott ist) und seine Engel. In Jesaja 14 und Hesekiel 28 erfahren wir Einzelheiten darüber, warum Satan, der schönste unter allen Engeln, gegen Gott rebellierte und dadurch abgefallen ist. Nachdem Satan sich im Himmel gegen Gott aufgelehnt hatte, wurde er aus dem Himmel hinausgeworfen. Seit dieser Zeit kämpft Satan um jeden einzelnen Menschen.
Satan bedient sich vor allem irdischer Mächte, um das Volk Gottes zu verfolgen. Dieses Verständnis über Satans Vorgehensweise ist wichtig, um die nachfolgenden Verse verstehen zu können. Satan verführt die Welt dadurch, dass er alles nur Erdenkbare unternimmt, um den Menschen den Zugang zu Jesus, dem alleinigen Erlöser dieser Welt, zu verwehren. Er möchte, dass alle Menschen verloren gehen.
Hinweis: Satan ist bei seiner Vorgehensweise so geschickt, dass heute nur noch wenige an die Existenz Satans glauben. Manche stellen sich den Teufel als rotes Monster mit Hörnern vor. Die Bibel hingegen beschreibt Satan als den schönsten Engel, der einst im Himmel lebte.
Offenbarung 12,10
Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott.
Der Kampf zwischen Christus und Satan erreichte seinen Höhepunkt, als der Sohn Gottes ans Kreuz geschlagen wurde. Als Jesus am Kreuz ausrief: "Es ist vollbracht", wurde der Sieg errungen. Der große Streit war entschieden und Jesus blieb Sieger. Nun war erwiesen, wohin die offene Auflehnung gegen Gott führt. Ja selbst vor dem Tod des Sohnes Gottes machte Satan nicht halt.
Weil die himmlischen Wesen den Charakter Satans erkannten, ist Satan seit dem verworfen. Satan erkannte, dass ihm seine Maske abgerissen war. Seine Handlungsweise wurde vor den nicht gefallenen Engeln und dem ganzen Himmel offenbar. Er hatte sich selbst als Mörder zu erkennen gegeben. Indem er das Blut des Sohnes Gottes vergoss, verlor er alle Sympathien der himmlischen Wesen. Fortan war sein Wirken beschränkt. Welche Haltung er auch immer einnehmen würde, er konnte nicht mehr auf die Engel warten, wenn sie von den himmlischen Höfen kamen, um dann vor ihnen Christi Brüder verklagen. Das letzte Band der Zuneigung zwischen der himmlischen Welt und Satan war zerrissen.
Satan ist der Verkläger der Brüder. Als Jesus mit Satan um den Leichnam Moses stritt, so hatte Jesus es nicht gewagt, Satan zu verdammen (vgl. Judas 1,9). Jesus wollte nicht mit den gleichen Mitteln wie Satan kämpfen. Wenn wir Menschen z. B. unsere Sünden bekennen, so dürfen wir wissen, dass Jesus sie uns vergeben hat. Satan wird uns aber immer versuchen, indem er uns unsere Sünden vor Augen hält. Doch wir dürfen wissen, dass Jesus treu und gerecht ist und dass er uns seine Gerechtigkeit schenkt, sobald wir unsere Sünden bereuen, bekennen und lassen. Als Jesus am Kreuz aufschrie "Es ist vollbracht", war der Kampf im Himmel und auf Erden entschieden. Jesus blieb Sieger. Satan war als Lügner und Mörder entlarvt. Er hat seit dem keinen Anspruch auf die Kinder Gottes mehr, da Jesus durch seine Liebe zu uns Menschen das Opfer erbracht hatte, das nötig war, damit wir erlöst sein können.
Offenbarung 12,11
Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod.
Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Jeder, der das Erlösungsblut für sich beansprucht, kann damit Satan überwinden. Interessant an dieser Stelle ist, dass sie auch durch ihr Zeugnis Satan überwunden haben. In Epheser 6 ist die Waffenrüstung Gottes beschrieben, mit der man siegreich gegen die Sünde kämpfen kann. Die Waffenrüstung besteht auch aus Stiefeln, mit denen man für das Evangelium eintreten soll. Die Verkündigung des Evangeliums gehört zu den Grundaufgaben eines jeden Christen, um gegen die Sünde siegreich zu bleiben oder siegreich zu werden.
Offenbarung 12,12
Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.
Während Jesus hier auf Erden lebte, hatte Satan ihn ständig versucht. Er wollte Jesus zum Sündigen verleiten, damit der Erlösungsplan scheitern würde. Hätte Jesus aber nur eine einzige Sünde begangen, so hätte Satan gewonnen.
Nach Römer 6,23 ist der Tod das Urteil über die Sünde. Sünde ist Rebellion oder Auflehnung gegen Gott und gegen seine Gebote. Aus dieser Sünde entstehen sündige Taten. Jesus, der Sohn Gottes, kam nun auf unsere Erde, um diesen Preis für die Übertretung der Gebote Gottes zu bezahlen. Hätte Jesus nur eine einzige Sünde begangen, so hätten wir keinen Erlöser. Wir hätten keinen Stellvertreter, der für unsere Übertretungen die gerechte Strafe empfangen hätte. Ja, Jesus hätte fallen können, aber er fiel nicht. Er blieb Gott treu bis zu seinem Tod.
Darum sollen sich alle freuen, die im Himmel wohnen. Im Gegensatz zu denen, die auf Erde wohnen und die Feinde Gottes darstellen (vgl. Offenbarung 13,8), zählen die Nachfolger Jesu gemäß Philipper 3,20 zu denen, die im Himmel wohnen.
Weil Jesus den Versuchungen Satans widerstanden hat, weiß Satan nun, dass er den Kampf verloren hat. Jetzt richtet er seinen ganzen Hass gegen die Nachfolger Jesu. Er weiß, dass er wenig Zeit hat, weil Jesus eines Tages wiederkommen und ihn und seine Anhänger richten wird (vgl. Offenbarung 20). Weh der Erde und dem Meer. Im nächsten Kapitel können wir erkennen, wie Satan ganz gezielt durch das Meer- und Erdentier das Volk Gottes angreift.
Offenbarung 12,13.14
Und als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, daß sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.
Weil der Kampf durch den Tod Jesu am Kreuz entschieden war, wurde Satan endgültig auf die Erde geworfen. Jesus selbst sah in Lukas 10,18 in prophetische Schau Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Nachdem Satan erkannte, dass er den Kampf verloren hatte, verfolgt er nun die Gemeinde Jesu auf Erden durch irdische Mächte.
Die 3,5 Zeiten beziehen sich auf den gleichen Zeitraum wie in Vers 6. Nach Daniel 4 steht der Begriff Zeit für ein Jahr. Ein Jahr hatte im Alten Testament 360 Tage womit wir wieder auf die Anzahl von 1260 Tagen kommen. Wie wir in Daniel 7,25b schon gesehen haben, kann diese Zeit nur für die päpstliche Vorherrschaft in Europa stehen.
Was bedeutet es, dass der Frau Adlerflügel gegeben wurden?
In 2. Mose 19,4 ist beschrieben, wie Gott das Volk Israel aus Ägypten geführt hat. Die Bibel beschreibt, dass Gott sein Volk auf Adlerflügeln getragen hatte. Wir können deshalb davon ausgehen, dass die Adlerflügel der Frau symbolisch für den Schutz Gottes stehen, mit dem er sein Volk auf Erden beschützt.
Offenbarung 12,15-17
Und die Schlange stieß auf ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
Nach Offenbarung 17,15 steht Wasser in der Prophetie als Symbol für Völker und Nationen. Wir sind jetzt also an der Stelle in der Geschichte angelangt, wo das Volk Gottes durch andere Völker verfolgt wurde. Satan, die alte Schlange, benutzte irdische Mächte, um das Volk Gottes zu verfolgen. Interessant ist hier, dass die Erde der Frau half. Wenn nun Wasser für Völker und Nationen steht, so muss die Erde für ein unbewohntes Gebiet stehen. Damit können wir nun den Zeitraum ziemlich genau einordnen, denn es ist die Zeit, als viele Menschen in Europa aufgrund der Verfolgungen durch das päpstliche Rom nach Amerika, in ein fast unbewohntes Land, flüchteten. Offenbarung 13,11 schildert, wie sich dieses Land, das zum Schutz der Gläubigen diente, im Laufe der Zeit verändern würde.
Als Satan erkannte, dass er Gottes Volk nicht vernichten konnte, wurde er zornig. Und weil er auf die Frau zornig wurde, kämpft er gegen die Übrigen. Es muss also ein Unterschied zwischen dem Volk Gottes und den Übrigen geben, die Gottes Gebote halten.
Um das Konzept der Übrigen zu verstehen, betrachten wir die Geschichte Elias am Berg Karmel. Gottes Volk war tief im Götzendienst verstrickt. Und doch gab es einzelne Gläubige, die Gott treu blieben und die deshalb das richtige Verständnis über den Weg der Erlösung und den richtigen Weg der Anbetung Gottes kannten. Die Übrigen waren dabei nicht die besseren Gläubigen. Auch keine Elite-Truppe. Sie waren einfach diejenigen, die das richtige Verständnis der Wahrheit hatten. Und darum konnte Elia das Volk Gottes auch entsprechend auffordern:
1. Könige 18,21 Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach.
Und Elia war auch nicht der einzige, der Gott treu blieb. Noch weitere 7000 Gläubige blieben Gott ebenfalls treu:
1. Könige 19,18 Und ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat.
Warum bekämpft Satan aber die Übrigen, die Gottes Gebote halten? Nun, die Übrigen haben die Wahrheit. Und darum können auch nur sie es sein, die dem Volk Gottes die Wahrheit bringen. Hätte es Satan bei Elia geschafft, alle zum Götzendienst zu verleiten, so wäre das Volk Gottes untergegangen. Am Ende der Zeit ist es ebenso. Wenn Satan es schaffen würde, diejenigen zu vernichten, die Gottes Gebote halten, dann wäre niemand mehr da, der den Gläubigen auf der ganzen Welt die Botschaft von der richtigen Anbetung Gottes bringen könnte.
Zur Zeit der Apostel waren die Gebote Gottes kein Thema. Alle Christen hielten diese. Doch Gott wusste, dass dies vor der Wiederkunft Jesu nicht mehr so sein würde. In Daniel 7,25 sah Gott voraus, dass eine religiöse Macht die Gebote Gottes ändern würde. Dies erfüllte sich, als das päpstliche Rom den biblischen Sabbat vom siebten Tag der Woche auf den ersten Tag verlegte. Und weil es beim Sabbat nicht nur um Ruhe geht, sondern vor allem um die Frage der Anbetung, wandte sich Gottes Volk mit der Zeit von der wahren Anbetung des Schöpfers von Himmel und Erde ab. Sie fingen an, das Tier und den Drachen anzubeten (vgl. Offenbarung 13,3.4). Und deshalb braucht es, wie damals bei Elia, wieder jemanden, der Gottes Volk aufruft, nicht mehr auf beiden Beinen zu hinken, sondern allein Gott zu dienen und ihm die Ehre geben.
Mitte des 19. Jhdt entstand aufgrund des Studiums des prophetischen Buches Daniel aus dem AT eine religiöse Bewegung, die schließlich den Sabbat als Teil der zehn Gebote wiederentdeckte. Diese Bewegung wurde sogar in Offenbarung 10 prophetisch vorhergesagt. Viele haben sich dieser weltweiten Bewegung angeschlossen, um Gottes Volk auf die bevorstehende Wiederkunft Jesu, durch die Verkündigung der 3fachen Engelsbotschaft aus Offenbarung 14, vorzubereiten. Der Name dieser Bewegung - Siebenten-Tags-Adventisten - ist auch ihr Programm. Es geht um den Sabbat und deshalb um die richtige Anbetung Gottes und um die Wiederkunft Jesu. Gott hat die Übrigen ins Leben gerufen, damit diese seinem Volk die letzten Botschaften verkündigen. Und weil Satan nicht möchte, dass Menschen Gottes Endzeitbotschaft hören, weil sie damit den Verführungen entgehen könnten, richtet er seinen Zorn gegen die Übrigen.
Betrachten wir nun das Zeugnis Jesu:
Das Zeugnis Jesu kann zwei Dinge bedeuten: Zeugnis über Jesus zu geben oder ein Zeugnis direkt von Jesus zu erhalten. Nach Offenbarung 1,2 erhielt Johannes die Offenbarung direkt von Jesus. Alles, was er gesehen hatte, sollte das Zeugnis von Jesus Christus sein. Nach Offenbarung 19,10 ist das Zeugnis Jesu der Geist der Weissagung. Betrachten wir die zwei folgenden Bibelstellen:
Offenbarung 19,10 Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.
Offenbarung 22,8.9 Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich's gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!
In beiden Bibelstellen wir erwähnt, dass Johannes vor dem Engel niederfiel, um ihn anzubeten. In beiden Fällen antwortete der Engel, dass er nur ein Mitknecht von Johannes und seinen Brüdern sei, die den Geist der Weissagung haben oder Propheten sind. Ein Prophet hat demnach den Geist der Weissagung, was das Zeugnis Jesus darstellt. Dies wird wiederum von Offenbarung 1 bestätigt, da Johannes, der ja offensichtlich die Gabe der Prophetie besaß, das Zeugnis von Jesus Christus hatte. Das Zeugnis Jesu ist also die Gabe der Prophetie. Gott schenkt Menschen verschiedene Gaben:
1. Korinther 12,4-11 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.
Diese verschiedene Gaben dienen dem Erhalt der Gemeinde Gottes auf Erden. Eine Gabe ist z. B. die Gabe der prophetischen Rede. Die Übrigen, die die Gebote Gottes halten, sollen ja das Zeugnis Jesu und somit die Gabe der Prophetie besitzen. Diese Gabe der Prophetie hat sich im Dienst von Ellen G. White erwiesen. Sie lebte Ende des 19. Jhdt und ihre Schriften sind eine fortwirkende Stimme der Wahrheit und geben der Gemeinde Gottes Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung. Ihre Schriften heben auch deutlich hervor, dass die Bibel das Maß ist, an dem alle Dinge geprüft werden müssen.
Das Buch, das mich von Ellen White am meisten beeindruckt, beschreibt sehr detailliert die Dinge, die in naher Zukunft über die ganze Menschheit hereinbrechen werden. Es beschreibt, wie wir gewappnet sein können, um nicht den großen Verführungen der letzten Tage zu erliegen. Es ist das Buch Vom Schatten zum Licht.