Es gibt kaum einen Menschen, der noch nicht davon gehört hat. Gemeint ist die Hölle. Was aber ist die Hölle? Etwa ein Ort, irgendwo im Inneren der Erde, wo Menschen für alle Ewigkeiten gequält und gefoltert werden? Ist es das Fegefeuer? Oder gar nur ein erdachtes Machtmittel der Kirche, um Menschen durch Angst in die Nachfolge zu führen? Die Bibel erwähnt eine Hölle. Auch Jesus tat es. Von daher ist es wichtig zu wissen, was die Bibel mit der Hölle meint.

2. Petrus 2,9
Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber festzuhalten für den Tag des Gerichts, um sie zu strafen ...


Nach Aussage der Bibel gibt es zwei Gruppen von Menschen: die Frommen und die Ungerechten. Die Ungerechten sollen dabei eines Tages bestraft werden. Und zwar am Tag des Gerichts.

Hinweis: Diese auf den ersten Blick Angst machende Aussage zeigt nur zu deutlich, in welchem Konflikt wir stecken. Denn die Bibel lehrt, dass alle Menschen Sünder sind (vgl. Römer 3,10-12). Und nach Römer 6,23 ist der Tod die logische Konsequenz der Sünde. Aus diesem Grund müssten eigentlich alle Menschen die Strafe für ihre Sünden bekommen. Viele Menschen werden dies aber nicht erleben. Warum nicht? Ganz einfach. Sie haben das Geschenk der Erlösung angenommen. Sie vertrauten darauf, dass Jesus am Kreuz bereits ihre Strafe getragen hat. Und aus Dankbarkeit für ihre Erlösung hatten sie ihr Leben geändert, um den Willen Gottes zu tun. Sie worden "fromm" (siehe Wie erhalte ich ewiges Leben?).

Die Ungerechten werden also im Gericht bestraft. Den Zeitpunkt dieses Gerichts erfahren wir in den nachfolgenden Bibelstellen:


Johannes 12,48
Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.

Matthäus 13,40-42
Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.


Der Jüngste Tag, das Gericht Gottes an den Ungerechten, findet erst am Ende der Welt statt. Erst dann werden die Ungerechten bestraft. Von daher können wir schon jetzt eine ganz wichtige Frage beantworten (ungeachtet dessen, ob es eine Hölle gibt oder nicht): Wie viele Verlorene sind jetzt schon in der Hölle und werden bestraft?

Da sie erst am Ende der Welt bestraft werden, kann noch kein einziger Mensch in der Hölle sein! Wenn die Verlorenen aber nicht in der Hölle sind, dann stellt sich natürlich sofort die nächste Frage: Wo sind die Verstorbenen dann?

Johannes 5,28.29 Wundert euch darüber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.

Jesus selbst sagte uns, dass alle Menschen solange in den Gräbern ruhen, bis Er sie am Tag der Auferstehung aus den Gräbern rufen wird.

Hinweis: Diese Stelle besagt nicht, dass sowohl die Gerechten als auch die Ungerechten zur selben Zeit auferstehen werden. Nach 1. Thessalonicher 4,16.17 werden die Gerechten bei der Wiederkunft Jesu aus den Gräbern gerufen. Die Ungerechten werden nach Offenbarung 20,5 erst nach den 1000 Jahren von Jesus zum Gericht aus den Gräbern gerufen. Diese Stelle macht aber deutlich, dass derzeit alle Verstorbenen in den Gräbern ruhen.


Römer 6,23
Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Offenbarung 21,8
Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.


Die Nachfolger Jesu werden ewiges Leben erhalten, während die Ungläubigen dies nicht erhalten werden. Dabei müssen wir aber unbedingt zwischen dem ersten und dem zweiten Tod unterscheiden. Den ersten Tod werden alle Menschen (außer den 144000) erleben. Den zweiten Tod, der durch den feurigen Pfuhl herbeigeführt wird, werden aber nur die Ungerechten erleben. Daraus folgt, dass der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Tod darin besteht, dass es vom zweiten Tod keine Auferstehung mehr geben wird und dass der zweite Tod damit die Strafe Gottes darstellt.

Nun besteht ja die Lehrmeinung, dass die Seele des Menschen nicht sterben kann. Wenn die Seele aber nicht sterben kann, so kann sie auch im Feuersee nicht den zweiten Tod erleiden. Was aber sagt die Bibel?

Empfehlung


Hiob 36,13.14
Die Ruchlosen verhärten sich im Zorn. Sie flehen nicht, auch wenn er sie gefangenlegt; so wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern im Tempel.

Prediger 9,5.6.10
Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Ihr Lieben und ihr Hassen und ihr Eifern ist längst dahin; sie haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht. ... Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu; denn bei den Toten, zu denen du fährst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit.


Diese wenigen Stellen machen deutlich, dass es aus Sicht der Bibel keine unsterbliche Seele gibt. Die Seele ist eine Umschreibung für das Gesamtwesen eines Menschen. Eine Kombination aus Erde und dem Lebensatem Gottes (vgl. 1. Mose 2,7). Beim Tod eines Menschen geht der Geist Gottes (Lebensatem) zu Gott zurück und der Mensch wird wieder zu Erde. Die Seele, d. h. der lebende Mensch, hört damit auf zu existieren. Darum werden die Ungerechten auch im Feuersee den zweiten Tod erleiden. Gott hat keinen Gefallen daran, Menschen ewig zu quälen. Überhaupt hat Gott nach Hesekiel 33,11 keinen Gefallen am Tod des Gottlosen. Aber um die Sünde ein für allemal aus dem Weltall zu verbannen, hat Gott keine andere Möglichkeit, als den unbußfertigen Sünder, der die rettende Gnade Gottes ablehnt, auszulöschen.


Offenbarung 21,1.2
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Offenbarung 20,9
Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie.


Die Bibel lehrt, dass im Anschluss an die 1000 Jahre die heilige Stadt vom Himmel auf die Erde kommen wird. Des Weiteren haben wir ja schon weiter oben gesehen, dass die Ungerechten erst am Ende der 1000 Jahre auferstehen werden (vgl. Offenbarung 20,5). Wenn nun die Ungerechten versuchen werden, unter der Führung Satans die heilige Stadt Gottes anzugreifen, wird Feuer vom Himmel fallen und die Ungerechten vernichten. Dieses Feuer ist der feurige Pfuhl - der zweite Tod.

Hinweis: Für einen späteren Zeitpunkt ist es hier wichtig zu erwähnen, dass das Feuer auf der Erde sein wird. Auch Sprüche 11,31 macht deutlich, dass der Ungerechte und Sünder auf der Erde bestraft wird.


Maleachi 3,19
Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen.


Dieser Text macht deutlich, dass die Ungerechten wie Stroh brennen werden, bis sie vom Feuer verzehrt sind. Wir können dabei von einer vollständigen Auslöschung ausgehen:

Maleachi 3,12 Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth.

Auch Psalm 37,10.20 bringt zum Ausdruck, dass die Ungerechten eines Tages nicht mehr gefunden werden. Sie werden im Rauch des höllischen Feuers aufgehen.


Offenbarung 22,12
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.


Die nächste Frage, die uns beschäftigen soll, ist die, wie lange die Ungerechten leiden werden. Die Aussage der Bibel ist klar, dass ein jeder Mensch den Lohn für das bekommt, was er hier auf Erden getan hat. Nach Römer 3,10 sind zwar alle Menschen Sünder und keiner verdient es, ewiges Leben zu bekommen. Aber durch die Tat Jesu am Kreuz haben Menschen die Möglichkeit, von ihrem gottlosen Wege umzukehren und sich dem Willen Gottes unterzuordnen.

Dadurch, dass Jesus selbst die Strafe der Sünder auf sich genommen hat, haben die Nachfolger Jesu die Gewissheit, ewiges Leben von Gott zu erhalten. Sie sind zwar Sünder wie die Ungerechten, aber sie haben einen Stellvertreter - Jesus Christus, der gerecht ist. Die Ungerechten, die keinen Stellvertreter haben, müssen die Strafe für ihre Sünden dabei selbst tragen. Sie haben das Gnadenangebot Gottes abgelehnt und stehen nun vor Gott ohne einen Fürsprecher. Aus den vorher genannten Bibelstellen kann man ableiten, dass nicht alle Menschen gleich leiden werden. Ein jeder wird das erhalten, wie seine Werke waren. Sie werden zwar alle unter dem Feuer zu leiden haben, aber das Ausmaß dieser Strafe wird bei jedem Menschen unterschiedlich sein. Dabei können wir sicher sein, dass Gott das Gericht des Feuers schnell vollziehen wird. Die Tragik der Sünde ist ja nicht, im Höllenfeuer umzukommen, sondern für alle Ewigkeit für das Reich Gottes verloren zu sein.

Hinweis: Satan und seine Engel werden übrigens das gleiche Schicksal teilen. Nach Offenbarung 20,10 werden auch sie in den feurigen Pfuhl geworfen.

Wird nun nur die Seele eines Menschen in der Hölle brennen?


Matthäus 5,30
Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

Matthäus 10,28
Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.


Die Ungerechten kommen lebendig, als wirkliche Geschöpfe in die Hölle. Dabei wird alles, was diesen Menschen ausmacht, sein Wesen, seine Gedanken, einfach alles, durch das Feuer verbrannt. Der Sünder hört damit auf zu existieren. Folgende Stelle belegt diesen Sachverhalt:

Offenbarung 14,9-11 Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Zeichen seines Namens annimmt.

Bei dieser Stelle könnte man leicht meinen, dass die Ungerechten für alle Ewigkeit in der Hölle leiden werden. Entscheidend aber ist, dass nicht das Feuer für alle Ewigkeit aufsteigen wird, sondern der Rauch. Die Bibel will damit zum Ausdruck bringen, dass die Auswirkungen der Sünde, nämlich der zweite Tod im höllischen Feuer, für alle Ewigkeit wirksam sein wird. Sie werden für das Reich Gottes für immer verloren sein.

Warum aber kann Gott nichts anders, als diese Menschen zu vernichten?


Matthäus 25,41
Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Offenbarung 21,1-4
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.


Das große Problem, das Gott hat, ist die Sünde. Gott hat alles wunderbar und vollkommen erschaffen. Doch eines Tages hielt die Sünde im Herzen Satans Einzug in den Himmel. Durch die Verführung Adams und Eva durch Satan befiel der "Virus" Sünde auch die Erde. Gott musste nun einen Weg finden, wie er seine Geschöpfe, die er vollkommen im Paradies erschaffen hatte und die er über alles liebte, retten konnte. Die Strafe für die Sünde war klar. Römer 6,23 und folgender Text machen dies deutlich:

1. Mose 2,16.17 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben.

Die Menschen verfielen in Sünde und der Tod war die logische Konsequenz ihrer Verfehlung. Gott musste zwar gerecht sein und darum konnte er das Vergehen der Menschen nicht einfach ungestraft lassen. Aber er liebte auch seine Geschöpfe über alles und wollte sie nicht sterben lassen. Die Lösung dieses Problems lag nun darin, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch wurde und die Strafe der Menschheit am Kreuz auf Golgatha auf sich nahm. Dadurch war die Möglichkeit des ewigen Lebens für die Menschen geschaffen, wenn sie an den stellvertretenden Tod Jesu glaubten und bereit waren, sich dem Willen Gottes unterzuordnen und vom gottlosen Weg abzulassen.

Da Gott eines Tages unsere Erde neu machen wird, auf der es dann keinen Tod, kein Schmerz und kein Leid mehr geben wird, muss Gott garantieren, dass die Sünde auf der neuen Erde nicht mehr existieren wird. Dies kann er aber nur tun, wenn er vorher die Sünde vernichtet hat. Darum wird jeder unbußfertige Mensch durch den Feuersee vernichtet, weil er von der Sünde nicht ablassen wollte und sich dadurch vom Reich Gottes trotz Gnadenangebot ausgeschlossen hat.

Hinweis: Da das höllische Feuer auf der Erde sein wird, die Bibel aber definitiv belegt, dass es auf der neuen Erde kein Leid und kein Schmerz mehr geben wird, wird das Feuer erloschen und alle Ungerechten vernichtet sein, ehe Gott die Erde neu machen wird.
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