14.01.2003 NOVUS ORDO SECLORUM - Die neue Weltordnung
Gottesstaat oder Gottes Reich?


  Während der Golfkrieg tobte, hörten und lasen wir in den Berichten der Medien immer wieder das Schlagwort Neue Weltordnung. Die Bombardierung des Iraks sei ein notwendiger Schritt zur Umgestaltung der Erde und zu einem friedlichen Zusammenleben der Völker in Freiheit, so die Erklärungen aus Washington. Manche fragten sich allerdings, ob es tatsächlich um ein neues Zeitalter ging oder nur um die Verfolgung amerikanischer Interessen.


Ein Programm für die Welt

Schließlich hatte schon Theodore Roosevelt während der Jahrhundertwende erklärt: "Die Amerikanisierung der Welt ist unsere Bestimmung." Die neue Weltordnung scheint demnach eine amerikanische Weltordnung zu sein. Schon die Gründer der Vereinigten Staaten hatten von dieser Idee geträumt und das amerikanische Siegel mit der Inschrift versehen: "NOVUS ORDO SECLORUM - Neue Weltordnung". Dieses Siegel befindet sich bekanntlich auf jedem Ein-Dollarschein.

Der amerikanische Traum von Freiheit, Demokratie, Wohlstand für alle, von Frieden und Einigkeit soll in der ganzen Welt verwirklicht werden. Ein hohes Ziel, dem jedoch manche Widerstände im Weg stehen, wie die Bevölkerungsexplosion, die Unterernährung von Millionen, die mangelnde Wirtschaftsstabilität und Überschuldung vieler Völker, die Abnahme von Rohstoffen und die Zerstörung der Umwelt, aber auch wachsender Individualismus, Nationalismus oder religiöser Fanatismus. Die Probleme der Menschheit sind nicht einfacher geworden. Im Gegenteil, wir scheinen am Rand eines weltweiten Zusammenbruchs entlangzuschlittern.

Deswegen hoffen manche politischen Vordenker auf die spirituelle Kraft einer Welteinheitsreligion unter der Führung Roms. So könnten die Vereinigten Staaten in Zusammenarbeit mit Rom und der Europäischen Union die Probleme der Welt lösen. Interessanterweise weist schon das letzte Buch der Bibel - die Offenbarung - auf eine solche Machtkonstellation hin, die dann ihre Interessen mit Wirtschaftsboykott und Gewaltanwendung durchsetzen wird (vgl. Offb 13,11-18; 17,12.13) - natürlich nur "zum Wohl der Weltbevölkerung". Doch ein solcher von Menschen errichteter "Gottesstaat" wird keinen Bestand haben - auch das sieht die Offenbarung voraus.


Aus der Traum

Schon die Kommunisten träumten von einer besseren Welt, von einem aus eigener Kraft geschaffenen "Paradies auf Erden". Doch sie scheiterten am Bösen im Menschen: an seiner Machtgier, seinem Egoismus, seinen dunklen Trieben. Genauso konnten islamische Gottesstaaten oder die Herrschaft der Kirche das Paradies nicht verwirklichen. Die Scharia (islamische Rechtsprechung) und die Inquisition haben uns den Glauben an menschliche Pläne und Programme genommen.

Wenn Menschen eine bessere Welt erschaffen wollten, wurde das Leben nicht selten zur Hölle: Scheiterhaufen, Guillotine, Konzentrations- und Straflager - Unfreiheit, Angst und Lüge waren die Folgen. Und auch wenn wir es doch einmal schaffen sollten, werden die heute Lebenden dann wahrscheinlich schon lange tot sein. Der Traum von einer besseren Welt erfüllt sich nicht für sie, sondern möglicherweise nur für spätere Generationen.

Eine Hoffnung, die überzeugt

Christen wird nicht selten ein Wirklichkeitsverlust bescheinigt, weil sie auf eine neue Erde hoffen, die Jesus Christus erschaffen wird. Weil wir Menschen jedoch weder überzeugende Mittel, noch die moralische Kraft haben, unsere Welt dauerhaft zum Positiven zu verändern - so lehrt es uns die Geschichte -, können wir nur auf einen Eingriff von außen hoffen. Ohne Gott bleibt uns also nur die Resignation.

Doch Gott, der die Welt einmal vollkommen erschaffen hat, kann sie auch ein zweites Mal vollkommen erschaffen. Und der uns einmal das Leben gegeben hat, kann es uns auch ein zweites Mal geben. Mit anderen Worten: Wenn Jesus Christus seine neue Weltordnung einrichtet, werden wir dies persönlich erleben - vorausgesetzt, wir wollen dabei sein. Christen hoffen also nicht auf eine bessere Zukunft, sie hoffen auf eine persönliche bessere Zukunft. Und diese Hoffnung überzeugt.



Quelle: Monatliches Informationsblatt 12/2002 - Stimme der Hoffnung

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